Nach Aussagen von Außenminister Johann Wadephul (CDU) zu China hat die Regierung in Peking ihm vorgeworfen, regionale Spannungen in Asien zu verschärfen. Auf Wadephuls Äußerungen angesprochen, warnte die Sprecherin des Außenministeriums in Peking, Mao Ning, davor, „zur Konfrontation anzustacheln und Spannungen anzuheizen“. 

Wadephul hatte am Sonntagabend vor seiner Abreise zu Besuchen in Japan und Indonesien ein „zunehmend aggressives Auftreten“ Chinas in der Straße von Taiwan sowie im Ost- und Südchinesischen Meer kritisiert. Bei einem Termin mit dem japanischen Außenminister Takeshi Iwaya in Tokio sprach Wadephul zudem mehrere Konfliktthemen an.

Wadephul kritisierte Chinas Unterstützung für Russland

Er warf der chinesischen Regierung vor, Russland im Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen und zudem einer der bedeutendsten Öl- und Gaskunden für seinen nördlichen Nachbarn zu sein. Auch drohe Chinas Führung immer wieder damit, den Status quo im Süd-
und Ostchinesischen Meer sowie in der Straße von Taiwan einseitig zu
verändern und Grenzen zu seinen Gunsten zu verschieben, kritisierte
Wadephul. Zudem merkte er die Folgen der jüngsten chinesischen Exportkontrollen, unter anderem
für Seltene Erden etwa zur Chipherstellung, für japanische und deutsche
Firmen an.

Wadephul ist am Sonntag zu seiner Asienreise aufgebrochen. Er wird am heutigen Montag noch den japanischen Wirtschaftsminister Yoji Muto sowie Ministerpräsident Shigeru Ishiba von der Liberaldemokratischen Partei treffen. Am
Dienstag will der CDU-Politiker die Expo-Weltausstellung in Osaka
besuchen, bevor für Mittwoch die Weiterreise nach Indonesien geplant
ist. Am Freitag soll der Minister dann nach Deutschland zurückkehren.

China

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