Veraltete Bebauungspläne

Frankfurt kämpft mit Hitze: Fehlende Bäume heizen Stadt auf

18.08.2025 – 15:16 UhrLesedauer: 2 Min.

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Parkplatz vor der EZB (Symbolfoto): Auf vielen Parkplätzen in Frankfurt fehlen Bäume. (Quelle: Hernandez and Sorokina via www.imago-images.de)

Frankfurt heizt aufgrund seiner dichten Bebauung stetig auf, mangelnde Begrünung verschärft dabei das Problem. Vor allem auf Parkplätzen wirkt sich das fehlende Grün aus.

Die Sommer in Deutschland werden immer heißer – Temperaturen über 30 Grad sind längst keine Seltenheit mehr. Laut der Plattform „Frag den Staat“ sind Hitzetage vor allem in Städten spürbar, denn dort sind die Böden meist stark versiegelt. Pflastersteine, Asphalt und Beton lassen kein Wasser versickern, speichern die Hitze und geben sie nachts wieder ab. Entgegensteuern könnte man dem Ganzen mit Bäumen. Diese würden nicht nur Schatten spenden, sondern auch die Umgebungstemperatur senken und das Mikroklima verbessern. Doch das grüne Gewächs fehle oftmals, da Städte es versäumen würden, sie vorzuschreiben.

Laut der gemeinsamen Recherche von „Frag den Staat“ und „ARD Story“ gehört Frankfurt neben Mannheim, Stuttgart, Hannover, Braunschweig und Köln zu den besonders heißen Städten in Deutschland. Vor allem versiegelte Parkplätze würden Städte aufheizen. Im Rahmen der Recherche wurden Bebauungspläne von Parkplätzen analysiert. Laut der Analyse gebe es für 19 Prozent der Parkplätze in Frankfurt keine Vorgaben zu Bäumen in den Bebauungsplänen. Das entspreche sechs Parkplätzen. Auf den restlichen 25 Parkplätzen seien Bäume vorgegeben.

Grund dafür sei laut der Recherche, dass viele der Bebauungspläne aus einer Zeit stammen würden, in der Maßnahmen zur Anpassung an die Klimakrise noch nicht zur Debatte standen. Geändert habe sich dies erst durch die Klimaschutznovelle des Baugesetzbuches von 2011. Diese habe Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel im Städtebau gesetzlich verankert. Dadurch hätten Kommunen mehr Möglichkeiten, Begründung, wie Bäume auf Parkplatzflächen, vorzuschreiben. Genutzt werde dies dennoch zu wenig, heißt es in der Recherche.

Darüber hinaus ist Frankfurt auch in diesem Jahr durch den „Hitze-Check“ der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gefallen. Damit gehört die Mainmetropole zu den 31 deutschen Kommunen, die beim bundesweiten Ranking wegen ihrer besonders hohen Hitzebelastung eine Rote Karte erhalten haben. So sollen 61 Prozent der Frankfurter in Bereichen mit hoher Hitzebelastung leben. 38 Prozent seien mittel betroffen und lediglich 0,7 Prozent wohnen in Gebieten mit niedriger Belastung. Frankfurt belegt im deutschlandweiten Vergleich Rang fünf unter den besonders belasteten Städten.

Um dem großen Anteil der aufheizenden versiegelten Flächen entgegenzuwirken, hat das Frankfurter Stadtparlament vor rund zwei Jahren beschlossen, 10.000 Bäume bis zum Jahr 2030 zu pflanzen. Seit dem Beschluss wurden bereits über 3.000 Bäume gepflanzt. Bei etwa der Hälfte der gepflanzten Bäume handelt es sich um Nachpflanzungen für gefällte Gehölze. Neu hinzugekommen sind rund 1.600 Bäume an neuen Standorten.