Ein ehemaliger Bauunternehmer aus Solingen steht wegen des Verdachts der illegalen Giftmüllentsorgung in Wuppertal vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann eine Reihe von Umweltstraftaten vor. Er soll illegal Deponien angelegt und dort krebserregenden Giftmüll ablagern lassen haben.
So habe er auf Baustellen in Langenfeld sowie in Heiligenhaus und Solingen asbesthaltigen Abfall vergraben bzw. nicht ordnungsgemäß getrennt und entsorgt. Ein alter Luftschutzbunker sei auf seine Anweisung mit hochgiftigen PCB-belasteten Abfällen verfüllt worden.
In der Nähe des Wuppertaler Gefängnisses soll er fast 10.000 Kubikmeter Bauschutt meterhoch bis an die Grundstücksgrenzen der Anwohner gekippt haben. Auch soll er mit Chrom belasteten Bauschutt vergraben haben, anstatt ihn ordnungsgemäß zu entsorgen. Schließlich habe er veranlasst, dass acht Container mit Bauschutt und gefährlichen Stoffen auf einem Wanderparkplatz abgestellt wurden.
Der Stadt Solingen soll er gefälschte Entsorgungsnachweise vorgelegt haben. Mit den Straftaten habe er sich die Kosten für die ordnungsgemäße Entsorgung der Abfälle gespart.
Der Beschuldigte hatte die Vorwürfe im Ermittlungsverfahren bestritten und behauptet, die Abfälle ordnungsgemäß entsorgt zu haben. Beim Prozessauftakt am Amtsgericht schwieg der 71-Jährige am Montag zu den Vorwürfen. Inzwischen sei er Rentner, gab er an. Der Prozess ist bis Mitte Dezember terminiert.
Fälle reichen bis ins Jahr 2014 zurück
Die Fälle reichen zum Teil mehr als zehn Jahre zurück. Schon 2014 hatten sich Anwohner in Wuppertal über bis zu acht Meter hohe Schuttberge auf einem 5.400 Quadratmeter großen Gelände beschwert.
Die Staatsanwaltschaft hatte bereits vor vier Jahren Anklage gegen den Mann erhoben. Ein erster Prozess gegen den Unternehmer war vor drei Jahren nach der Erkrankung eines Verteidigers geplatzt. In der Zwischenzeit war gegen den Unternehmer weiter ermittelt worden. Die neue Anklage enthält zusätzliche Vorwürfe. (dpa/eigener Bericht)