Hamburg boomt – was die Anziehungskraft für Studenten betrifft. Noch nie waren so viele Personen an den Hochschulen der Hansestadt eingeschrieben. „Hamburg bietet Top-Chancen für die Fachkräfte von morgen“, sagt Senatorin Katharina Fegebank, während sich die Stimmung in der Wirtschaft eintrübt.

Die Zahl der Studentinnen und Studenten an Hamburger Hochschulen hat einen historischen Höchststand erreicht. Demnach waren zum Wintersemester 2024/25 mehr als 120.000 Frauen und Männer an den Hochschulen der Hansestadt eingeschrieben, davon allein über 76.000 an staatlichen Einrichtungen. Das geht aus den Ergebnissen eines Vorberichts zur bundesweiten Studierendenstatistik hervor, die die Wissenschaftsbehörde am Dienstag mitteilte. Demnach sei „sowohl die Zahl der Studierenden als auch die der Studienanfängerinnen und -anfänger erneut gestiegen“.

An den staatlichen Hochschulen studierten nach den vorläufigen Zahlen insgesamt 76.055 Personen und damit 2,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Bei den Studienanfängern wuchs die Zahl um 2,7 Prozent auf 9.921 Personen. Insgesamt waren an allen Hamburger Hochschulen im Wintersemester 2024/25 den Angaben zufolge 121.397 Personen und damit 1,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum immatrikuliert. Unter den gesamten Studienanfängern verzeichnet die Elbmetropole ein Plus von 4,8 Prozent auf 15.114.

„Hamburgs Hochschulen wachsen – und das gegen den Bundestrend“, sagt Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank. Der neue Studentenrekord sei „ein tolles Zeichen für die Entwicklung der Hochschulen“. Die Grünen-Politikerin betont weiter: „Ich freue mich besonders, dass die Zahlen auch in zwei so wichtigen Bereichen wie den MINT-Studiengängen und dem Lehramt steigen.“

Dass außerdem so viele internationale Studentinnen und Studenten wie noch nie nach Hamburg kämen, zeige die Strahlkraft des Wissenschaftsstandorts weit über Deutschland hinaus und mache deutlich: Hamburgs Wissenschaft stehe für Offenheit und internationalen Dialog und lebe vom Austausch über Grenzen hinweg. „Ob Klima-, Lebens- oder Infektionsforschung, ob Kunst oder Technik – Hamburg bietet Top-Chancen für die Fachkräfte von morgen. An alle neuen Studierenden aus Hamburg und der ganzen Welt: Herzlich willkommen auf unserem Leuchtturm der Wissenschaft“, sagt Fegebank, die seit 2015 Wissenschaftssenatorin im rot-grünen Senat ist.

In Hamburg gibt es rund 30 Hochschulen – staatliche und private. Ferner ist die Elbmetropole eine von elf Exzellenzuni-Standorten in Deutschland. Dennoch fordert etwa die Initiative „Hamburg vor zur Welt“ zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, dass die Stadt noch mehr Gelder in Forschung und Entwicklung investieren müsse – in neue Wirtschaftscluster, die Verbesserung der Infrastruktur und den Ausbau der Hochschulen. Im Vergleich zu anderen Metropolregionen hierzulande mangele es in Hamburg zum Beispiel an Fachkräften in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT), so die Initiative.

Überdies stagniert der Wohnungsbau, stocken neben Infrastruktur und Innovation ebenso Projekte im Bereich Verkehr. Und nicht zuletzt hat sich die Stimmung in der Hamburger Wirtschaft im Frühjahr weiter verschlechtert. So beurteilen die Unternehmen sowohl ihre aktuelle Geschäftslage als auch die Aussichten für die kommenden Monate pessimistischer als vor drei Monaten, heißt es im Konjunkturbarometer der Handelskammer.

Ein Grund dafür seien schlechte wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen, die für zwei von drei Unternehmen eines der größten Geschäftsrisiken seien. Entscheidende Hebel für eine Stärkung der Wirtschaft in Berlin und Hamburg sind laut Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Malte Heyne weniger Bürokratie, schnellere Genehmigungsverfahren, niedrigere Energiepreise, Steuerentlastungen sowie Investitionsanreize.