Ein Unbekannter hat in Wedel bei Hamburg Karottenstücke auf eine Pferdeweide geworfen. Das Fiese daran: Sie waren mit mehreren Nadeln präpariert. Eine Stute musste bereits operiert werden, weitere Pferdebesitzer sind in Angst. Die Polizei tappt im Dunkeln.

Nach dem Fund von mit Stecknadeln präparierten Karotten als gefährliche Köder für Tiere in Wedel sind Pferdebesitzer in Sorge vor weiteren Übergriffen. Bei der Polizei seien seit dem Fund der Köder vor mehr als einer Woche bislang zunächst keine weiteren Fälle gemeldet worden, wie ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sagte. Die Ermittlungen dauerten in dem Fall weiter an. Allerdings seien die Beamten auch noch nicht weiter gekommen. „Es ist bislang kein einziger Hinweis dazu eingegangen.“

Gemeldet hatte den Karottenfund eine Pferdehalterin aus Wedel. Sie hatte am Freitagabend vor zehn Tagen bemerkt, dass ihre Stute Flashy komisch kaute. Es sei klar gewesen, dass sie etwas im Maul habe, das sie fürchterlich störe, sagte Ulrike Wehrspohn in Erinnerung an den Abend.

Die Stute sei sichtlich in Not gewesen die Nüstern groß und der Atem schwer. „Am Kopf sind auch so die Adern raus.“ Flashy streckte immer wieder die Zunge raus. Beim genauen Hinsehen habe sie in der Zunge des Tieres eine Nadel gefunden. Eine Tierärztin betäubte die Stute und entfernte den gefährlichen Fremdkörper. Flashy hat die Operation gut überstanden.

Im Laufe des Abends hatten Polizei und Pferdehalterin sechs weitere Karottenstücke gefunden. „Die Stücke sind genau so lang zugeschnitten gewesen, dass die Stecknadel nirgendwo rausgeguckt hat, außer dem Plastikkopf.“ Die Karotten seien so frisch gewesen, dass der Saft beim Einritzen mit dem Fingernagel heraus gespritzt sei. „Das fanden die Pferde natürlich toll. Die riechen diese frischen Karotten und das ist für die ja ein tolles Leckerli, wie für uns Schokolade.“

Wehrspohn versteht nicht, wie Menschen so etwas absichtlich machen können. „Das ist so brutale Tierquälerei. Die Pferde könnten im schlimmsten Fall, wenn das richtig im Kehlkopf stecken würde und wenn das dann über Nacht wäre, auch daran sterben.“

Die Polizei hofft weiter auf Hinweise von Zeugen zu dem Fall. Auch weitere Funde von präpariertem Futter oder geschädigten Tieren sollten der Polizei in Elmshorn gemeldet werden, hieß es weiter.

lno/juve