Berlin – Ein Paketzusteller, der die Pakete lieber klaut als ausliefert…
Amtsgericht Tiergarten. Angeklagt: Bilal Al M. (34). Der Palästinenser war bei einem Subunternehmen der Deutschen Post AG angestellt. Als Paketzusteller. Im März 2023 flog er raus – und fortan verschwanden auch keine Pakete mehr auf seinen Touren in Berlin.
Die interne Ermittlung der Post war dem Familienvater aus Berlin-Neukölln auf die Schliche gekommen: Er hatte sogar Pakete als zugestellt gescannt und Unterschriften der Empfänger gefälscht. 6 Wochen saß er in Untersuchungshaft. Ende 2024 flatterte ihm ein Strafbefehl ins Haus.
12.000 Euro für geklaute Pakete
Das ist ein schriftliches Urteil ohne Prozess: Für 18 geklaute Pakete sollte er 12.000 Euro als Wertersatz zahlen, die Strafe lautete 10 Monate Haft auf Bewährung (Verletzung des Postgeheimnisses, veruntreuende Unterschlagung, Fälschung beweiserheblicher Daten).
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Zu viel – fand der Paketmann, legte sofort Einspruch ein und wartete monatelang auf einen nun öffentlichen Strafprozess.
Für ihn zahlt sich das aus: Die Staatsanwaltschaft halbiert die Vorwürfe (statt 18 Klau-Pakete nur noch 9 Klau-Pakete mit hochwertigen Mobiltelefonen). Dafür gibt er nun alles wortlos zu (Einspruch auf die Strafhöhe beschränkt).
Kurzer Prozess, Urteil im Namen des Volkes: 7500 Euro Strafe (250 Tagessätze á 30 Euro), dazu Rückzahlung von 6901,62 Euro. Das Geld darf er abstottern.
Er ist weiter als Paketzusteller unterwegs, für ein anderes Unternehmen (1900 bis 2100 Euro netto im Monat). Mittlerweile wohnt er auf dem Dorf im Land Brandenburg. Die Miete für die fünfköpfige Familie zahlt das Jobcenter.