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Alte Regelung wird endgültig aufgehoben

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Busfahren in Kiel: Einstieg an allen Türen bleibt erhalten

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Seit November 2023 dürfen Fahrgäste in Kieler Bussen an allen Türen einsteigen. Der „Einstieg vorn“ bleibt ausgesetzt. Welche Gründe dafür sprechen, die aktuelle Regelung mit dem flexiblen Einstieg fortzusetzen.

Kiel. Überlastetes Personal, Verspätungen, Taktungen, die nicht eingehalten werden konnten. Nach einem Brandbrief der Busfahrer im August 2023 haben die Kieler Verkehrsbetriebe reagiert. Die Pflicht, dass Fahrgäste den Fronteinstieg der Busse nutzen müssen, wurde im November 2023 aufgehoben – zunächst für eine Testphase. Passagiere können den Bus durch alle Türen betreten. Die Erfahrungen waren positiv. Deshalb wird die Regelung nun verlängert.

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„Nach Einschätzung der KVG hat sich das Aussetzen des Einstiegs vorne bewährt. Die Situation für den Fahrdienst hat sich entspannt“, sagt Geschäftsführer Andreas Schulz. Das bedeutet: Fahrgäste können weiter zwischen 4 Uhr und 20 Uhr an allen Türen in den Bus einsteigen. Außerhalb dieser Zeiten erfolgt der Einstieg zur Erhöhung der Sicherheit weiterhin durch die Fronttür.

Einstieg in KVG-Busse in Kiel: Kein Anstieg an Schwarzfahrern

In einer Geschäftlichen Mitteilung nennt Oberbürgermeister Ulf Kämpfer weitere Gründe, warum der Einstieg an allen Türen weiterhin erlaubt sei. Der „Einstieg vorn“ wurde 2013 als Haushaltskonsolidierungsmaßnahme eingeführt. Ziel war es, Schwarzfahren zu bekämpfen und mehr Ticketeinnahmen zu generieren. Die Passagiere mussten ihre Fahrkarten vorzeigen. Wer keinen Fahrschein vorweisen konnte, musste direkt beim Fahrer eine Karte kaufen.

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Seit Einführung des Deutschlandtickets ist der Barverkauf in den Bussen allerdings um rund 40 Prozent zurückgegangen. Ein Großteil der Fahrgäste besitzt eine digitale Fahrkarte. Verstärkte Kontrollen haben gezeigt, dass die Zahl der Schwarzfahrer trotz stärkerer Kontrollen nicht gestiegen ist. Durch die Aussetzung des ‚Einstiegs vorn‘ gebe es laut Kämpfer keine negativen Auswirkungen auf die Fahreinnahmen.

Busfahrer in Kiel: Entlastung und weniger Konflikte durch flexible Einstiege

Ob die KVG-Busse durch die gelockerte Einstiegsregelung tatsächlich weniger Verspätung haben, lässt sich auch aufgrund von Baustellen nicht messen, teilt Kämpfer mit. Befragungen des Fahrpersonals lassen jedoch darauf schließen, dass das Ein- und Aussteigen an den Haltestellen durch Nutzung aller Türen beschleunigt werden konnte.

In einer Umfrage unter dem KVG-Fahrpersonal im Juni 2024 beantworteten 80 Prozent die Frage „Hat der Wegfall des Vorneeinstiegs zu einer Entlastung geführt?“ mit „Ja“.

Bei einer zweiten Umfrage im Juli 2025 gaben 87 Prozent der Fahrer an, dass von der Maßnahme eine positive Wirkung auf die Arbeitsbedingungen ausgehe. Als positiver Aspekt wurde zudem ein verringertes Konfliktpotenzial im Kontakt mit Fahrgästen genannt.

KN