Die Fraktion im Rat macht sich für ein neues Beratungsangebot in Moers stark. Sie hat beantragt, „ein Konzept für eine aufsuchende Pflegeberatung (Sozialer Außendienst) nach dem Vorbild der Hansestadt Herford“ zu entwickeln und zeitnah umzusetzen.

In Herford führe der soziale Außendienst Hausbesuche bei pflegebedürftigen oder hilfebedürftigen Menschen durch. „Dabei werden Anträge auf Hilfe zur Pflege unterstützt, Informationen zu Leistungsansprüchen vermittelt und bei Bedarf direkte Kontakte zu passenden Fachdiensten hergestellt“, so der Fraktionsvorsitzende Carsten Born.

Nicht alle pflegebedürftigen Menschen in Moers könnten die bereits bestehenden Beratungsstellen persönlich aufsuchen, so Born weiter. „In vielen Fällen übernehmen Angehörige diese Termine, was jedoch Zeit, Organisation und Belastung bedeutet.“ Die aufsuchende Pflegeberatung ermögliche es, dass Beratung im häuslichen Umfeld der betroffenen Person, gemeinsam mit Angehörigen, stattfinde. Born: „Die betroffene Person kann gemeinsam mit ihren Angehörigen am Termin teilnehmen, Fragen stellen und Entscheidungen direkt vor Ort treffen.“

Ziel sei es, alle Menschen umfassend über ihre gesetzlichen Ansprüche zu informieren und ihnen die Unterstützung zu gewähren, die ihnen zustehe. „Die aufsuchende Pflegeberatung gewährleistet, dass Pflegebedürftige und ihre Familien frühzeitig erfahren, welche Leistungen, Entlastungsangebote und Unterstützungsformen verfügbar sind“, so Born. Das Herforder Modell schule vorhandene Mitarbeiterinnen zu „Senior-Lotsinnen“, so dass keine neuen Stellen nötig würden.

Eine Pflegeberatung stehe allen Pflegebedürftigen zu und werde von den Pflegekassen finanziert. Born: „Kommunale oder von der Stadt beauftragte, qualifizierte Pflegefachkräfte können diese Leistungen erbringen und direkt mit den Pflegekassen abrechnen. Damit ist die Umsetzung für die Stadt kostenneutral, wenn sie bestehende Fachkräfte und Kooperationsstrukturen nutzt.“