Premiere bei DJI: Die Osmo 360 ist der erste Versuch des Herstellers im 360-Grad-Segment der Action Cams. Unser Test verrät, ob der Einstieg gelingt.

Inhaltsverzeichnis

Externe VerlinkungOsmo 360 Standard Combo

DJI

Osmo 360 Standard Combo

Zum AngebotAffiliate Info

Das Duell der Schwergewichte geht in die nächste Runde: DJI trifft auf Insta360. Nach dem Schlagabtausch im Action-Cam-Segment – mit der DJI Osmo Action 5 Pro und der Insta360 Ace Pro 2 – sowie dem Wettstreit um die spannendsten Drohnenmodelle mit der DJI Flip und Instas geplanter Drohnen-Marke Antigravity, steht nun der nächste Wettbewerb an. Mit der Osmo 360 steigt DJI erstmals in den Markt der 360-Grad-Kameras ein. Ob der Newcomer das Potenzial hat, dem Platzhirsch den Thron streitig zu machen, zeigt unser Test.

Das Wichtigste in Kürze

  • Starke Bild- und Videoqualität: Die DJI Osmo 360 überzeugt im Test mit 8K-Aufnahmen bei bis zu 50 fps, exzellenter Bildstabilisierung und scharfen Fotos bis 120 MP – damit schlägt sie in vielen Disziplinen den Hauptkonkurrenten Insta360.
  • Robust, vielseitig und gut ausgestattet: IP68-geschützt, mit internen 105 GB Speicher, zwei Befestigungsmöglichkeiten und sinnvollem Zubehör wie Objektivschutz und Transporttasche.
  • Bedienfreundlich, aber mit kleinen Schwächen: Steuerung und Nachbearbeitung gelingen einfach über die DJI-Mimo-App. Das kleine Display erschwert die Bedienung an der Kamera selbst.

Weit und breit

Im Vergleich zu Wettbewerbern fällt die DJI Osmo 360 schon mit ihrem Gehäuse auf: Während die Insta360 X5 auf eine längliche Bauform setzt, wählt DJI mit der Osmo 360 einen breiteren Ansatz. Das Modell misst 5,7 cm in der Breite und 7,8 cm in der Höhe, wiegt 183 Gramm und bleibt damit angenehm handlich. Unterhalb einer der beiden 360-Grad-Linsen befindet sich ein Touchscreen mit 4,9 cm Bilddiagonale. Im Vergleich zur X5 fällt dieses Display kleiner aus, was die direkte Bedienung an der Kamera etwas umständlicher macht.

DJI-Osmo-360-TestHärtetest im Wasser: Hält die Kamera dicht?

(Foto: COMPUTER BILD / Stefan Beetz)

Für die 360-Grad-Perspektive setzt DJI auf zwei deutlich hervorstehende Objektive – je eines auf jeder Seite der Osmo 360. Nur so lässt sich der notwendige Aufnahmewinkel von über 180 Grad realisieren. Wird die Kamera seitlich abgelegt, kommen die Linsen allerdings direkt mit der Unterlage in Kontakt, was Kratzer oder Beschädigungen verursachen kann – und damit auch die Bildqualität mindert. Um dem vorzubeugen, legt DJI praktisches Zubehör bei: einen Gummi-Objektivschutz sowie eine gepolsterte Transporttasche.

Fit für jedes Abenteuer

Die Osmo 360 ist nicht nur für gemütliche Urlaubsclips oder Vlogs geeignet – dank IP68-Zertifizierung ist sie staubdicht und bis zu 10 Meter wasserdicht. Perfekt also für Tauchgänge oder andere Outdoor-Abenteuer. Für maximale Flexibilität bei der Befestigung hat DJI an der Unterseite gleich zwei Optionen integriert: einen magnetischen Schnellverschluss sowie ein 1/4-Zoll-Gewinde für gängige Halterungen.

DJI-Osmo-360-TestFlexibel: Die Osmo 360 lässt sich wahlweise per Schraubgewinde oder magnetisch befestigen.

(Foto: COMPUTER BILD / Stefan Beetz)

Beim Akku zeigt sich eine kleine Schwäche. In 8K mit 50 fps hält eine volle Ladung etwa 73 Minuten durch. Aufgeladen wird entweder direkt per USB-C in der Kamera oder über das Ladecase. Praktisch: Direkt neben dem Akku ein Slot für microSD-Karten, wobei die Speichererweiterung nicht zwingend nötig ist – die Kamera bringt nämlich 105 GB internen Speicher mit. Auch die Startgeschwindigkeit überzeugt: Nach einem Kaltstart benötigt die Osmo 360 nur wenige Sekunden zum Hochfahren und nach Aufnahmepausen ist sie in unter einer Sekunde wieder einsatzbereit.

DJI-Osmo-360-TestDas Entfernen des Akkus klappt einfach. Im Adventure-Combo-Set kommt die Osmo 360 samt Ladecase und drei Akkus.

(Foto: COMPUTER BILD / Stefan Beetz)

Starke Video- und Foto-Performance

Am Ende entscheidet aber vor allem die Bildqualität – und hier kann DJI punkten. Sowohl die Osmo 360 als auch die Insta360 X5 filmen in maximal 8K (7680×3840 Pixel). Doch während Insta bei 30 Bildern pro Sekunde stoppt, schafft DJI beeindruckende 50 fps. Das Ergebnis: sichtbar flüssigere Aufnahmen.

Wichtig zu wissen: Die 8K-Auflösung verteilt sich auf beide Linsen, was effektiv 4K (3840×1920 Pixel) pro Objektiv bedeutet. Um ein nahezu nahtloses Rundumbild zu erhalten und Übergänge oder Selfie-Sticks zu entfernen, wird mit einem Winkel von über 180 Grad gefilmt. Im Test verschwand der Stick in den meisten Clips vollständig – lediglich der Griff war vereinzelt noch zu sehen. Auch bei Fotos hat DJI die Nase vorn: Die Osmo 360 liefert bis zu 120 Megapixel (15520×7760 Pixel) für detailreiche 360-Grad-Aufnahmen.

DJI-Osmo-360-TestZum Fenster raus: Der Selfie-Stick ist auf diesem Foto nicht mehr zu sehen, wurde von der Kamera automatisch herausgerechnet. Nur die Spiegelung entlarvt den Trick.

(Foto: COMPUTER BILD / Stefan Beetz)

Wer lieber klassisch filmt, kann auch nur eine Linse verwenden – etwa als Action-Cam. In diesem Modus erreicht die Kamera im 16:9-Format 5K (5120×2880 Pixel) bei 60 fps, während die Insta360 hier nur 4K bietet. Zeitlupen sind mit 120 fps ebenfalls möglich – im Ultraweitwinkel-Modus sogar in 4K, während die X5 dafür auf Full-HD beschränkt ist.

Kamera im Praxis-Check

Zahlen und Daten sind das eine – doch wie schlägt sich die Osmo 360 im echten Einsatz? Richtig gut! Im Test überzeugten vor allem die natürlichen und kräftigen Farben. Bei Fotos wirkten diese allerdings etwas blasser. Die Videoaufnahmen waren durchweg scharf, detailreich und frei von störenden Artefakten (unerwünschte Bildfehler). Bei sehr schnellen Bewegungen nahm die Schärfe jedoch sichtbar ab und vereinzelt traten leichte Artefakte auf.

DJI-Osmo-360-TestDie 360-Grad-Perspektive ermöglicht nette Spielereien in der Nachbearbeitung.

(Foto: COMPUTER BILD / Stefan Beetz)

Für Aufnahmen bei schwachem Licht hat DJI den SuperNight-Modus integriert. Dieser hellt dunkle Bereiche deutlich auf und ermöglicht stimmungsvolle Nachtaufnahmen. Allerdings gehen feine Konturen dabei teils verloren, das Bild kann rauschen und Lichtquellen neigen zum Überstrahlen. Trotzdem bleibt die Kamera ein zuverlässiger Begleiter für alle, die auch in den Abendstunden ihre Erlebnisse festhalten wollen – ob auf Städtetrip oder bei Events.

Stabile Aufnahmen – auch bei Action

Die Osmo 360 ist nicht nur für Stadtaufnahmen gedacht, sondern auch für rasante Einsätze auf dem Mountainbike, der Skipiste oder beim Paragliding. Um verwackelte Videos zu vermeiden, setzt DJI auf seine bewährte Bildstabilisierung HorizonSteady und RockSteady 3.0. Im Praxistest wurden Erschütterungen zuverlässig ausgeglichen, die Aufnahmen blieben angenehm ruhig, ohne den Eindruck zu erwecken, künstlich geglättet zu sein. Bei extremen Bewegungen oder schnellen Drehungen stößt das System jedoch an seine Grenzen – dann treten vor allem an den Bildrändern sichtbare Vibrationen auf.

Ohne Schnickschnack

Für mehr Vielfalt im Videodreh bietet die Osmo 360 eine Auswahl bewährter Aufnahmefunktionen. Dazu gehören Zeitlupe für besonders langsame Szenen, Zeitraffer sowie Hyperlapse, um längere Abläufe komprimiert darzustellen. Wer Clips in Endlosschleife erstellen möchte, nutzt den Loop-Modus, und für Selbstaufnahmen steht ein Selbstauslöser bereit.

DJI konzentriert sich hier bewusst auf die wichtigsten und praxistauglichsten Modi und verzichtet auf eine Fülle an Spielereien.

DJI-Osmo-360-TestLächeln, bitte: Um die Farbtreue unter Laborbedingungen zu ermitteln, ging es für die Osmo 360 auf den Fotomessstand.

(Foto: COMPUTER BILD / Stefan Beetz)

DJI-Osmo-360-TestUnd das ist das Ergebnis der Osmo 360: für eine Action-Cam ein gutes Bild mit schönen Farben

(Foto: COMPUTER BILD / Stefan Beetz)

Das klingt gut!

Gute Videos brauchen auch guten Ton – und hier liefert die Osmo 360 ordentliche Ergebnisse. Stimmen wurden im Test klar und natürlich aufgenommen, solange der Sprecher sich nicht zu weit von der Kamera entfernte. Hintergrundgeräusche sind jedoch deutlich wahrnehmbar und lassen sich nicht vollständig ausblenden.

Für Vlogger oder Nutzer, die Wert auf besonders sauberen Klang legen, empfiehlt sich der Einsatz eines externen Mikrofons wie dem DJI Mic 2 (Sender und Empfänger ab 159 Euro). Damit lassen sich Sprache und Tonqualität deutlich optimieren.

Komfortable Bearbeitung per App

Die Bedienung und Nachbearbeitung der Osmo 360 funktioniert über die DJI-Mimo-App (für Android und iOS) besonders einfach. Hier lassen sich vor der Aufnahme Einstellungen wie Auflösung oder Bildrate festlegen. Auch das aktuelle Live-Bild kann per Wischgeste auf dem Smartphone angepasst werden.

DJI-Osmo-360-TestEinstellungen an der Kamera treffen Nutzerinnen und Nutzer auf Wunsch per App.

(Foto: COMPUTER BILD / Stefan Beetz)

Noch spannender ist die Nachbearbeitung: Über die App können Nutzer ihre Clips sichten, schneiden, ins passende Format bringen, mit Farbfiltern versehen oder mit Musik untermalen. Gerade bei 360-Grad-Videos ist die Auswahl des richtigen Bildausschnitts entscheidend – und hier unterstützt DJI mit cleveren Funktionen. So lassen sich Personen per Tracking automatisch im Fokus halten, der Bildwinkel kann per Fingerwisch verändert oder durch Bewegen des Smartphones intuitiv gesteuert werden. Das fühlt sich an, als würde man in einer virtuellen Kugel stehen und die Aufnahmen durch das Smartphone wie durch ein Fenster betrachten. Nach kurzer Eingewöhnung geht das leicht von der Hand und macht überraschend viel Spaß.

DJI-Osmo-360-TestPer App lässt sich das Material bearbeiten, Tracking aktivieren und Farbfilter sowie Musik über Aufnahmen legen.

(Foto: COMPUTER BILD / Stefan Beetz)

Varianten und Zubehör-Optionen

Die DJI Osmo 360 gibt es in mehreren Ausführungen, die sich hauptsächlich durch das beigelegte Zubehör unterscheiden. So bietet DJI spezielle Sets für Motorradfahrer, Wintersportler oder Vlogger. Im Test wurde die Adventure-Combo verwendet – und diese punktete mit ihrem umfangreichen Lieferumfang.

DJI Osmo 360 (Standardversion)
Zur Basisausstattung gehören neben der Kamera eine gepolsterte Transporttasche, ein Gummi-Objektivschutz sowie ein Akku. Preis: 480 Euro (Stand: August 2025).

Externe VerlinkungOsmo 360 Standard Combo

DJI

Osmo 360 Standard Combo

Zum AngebotAffiliate Info

DJI Osmo 360 Adventure-Combo
Dieses Set umfasst zusätzlich einen 1,2 Meter langen Selfie-Stick, gleich drei Akkus und eine Ladeschale, mit der sich alle Akkus gleichzeitig aufladen lassen. Preis: 630 Euro (Stand: August 2025).

Externe VerlinkungOsmo 360 Adventure Combo

Unser Fazit:Starker Einstieg in die 360-Grad-Welt

Testfazit

Die DJI Osmo 360 ist ein gelungener Einstieg in den eher überschaubaren Markt für 360-Grad-Kameras. Sie ist schnell einsatzbereit, bietet wenige, aber dafür sinnvolle Funktionen und sogar einen internen Speicher für eigene Aufnahmen. Diese sehen durch die Bank gut aus, auch der Sound spielt mit. Abzüge gibt es bei der vergleichsweise knappen Akkulaufzeit. Auch der Anmeldezwang für die Kamera über die sonst sehr guten App trübt den Gesamteindruck leicht. Das zusätzliche und gute Zubehör der Adventure Combo katapultiert die Kamera auf den 1. Platz.

Produkt-Bewertungen bei Amazon lesen

Pro

  • Gutes Bild mit schönen Farben
  • Ordentlicher Klang
  • Viel und gutes Zubehör
  • Interner Speicherplatz
  • Sehr schnell einsatzbereit

Kontra

  • Etwas maue Laufzeit (73 Minuten)

Zum AngebotAffiliate Info

Haben Sie Fehler entdeckt? Möchten Sie etwas kritisieren? Dann schreiben Sie uns gerne!