Der Kreml in Moskau – Copyright: Westend61/ Getty Images
Russland hat im Stillen ein kryptobasiertes Netzwerk von Zahlungssystemen entwickelt, wie die Blockchain-Analysefirma Chainalysis herausgefunden hat. Damit will Russland, die westlichen Sanktionen wegen seines Angriffskrieges in der Ukraine umgehen. Chainalysis berichtet, dass Russland in den Jahren nach seiner Vollinvasion der Ukraine eine „Schatten-Kryptowirtschaft“ geschaffen hat.
Insbesondere ein Krypto-Token wird von Chainalysis hervorgehoben, dieser soll in Verbindung mit russischen Unternehmen stehen, die versuchen, unter dem Radar am Welthandel zu partizipieren. Der Coin namens A7A5 wurde den Chainalysis-Daten zufolge seit seiner Ausgabe für Transaktionen im Wert von über 51,1 Milliarden Dollar (43,7 Milliarden Euro) verwendet (Stand: Ende Juli).
Die Kryptowährung A7A5 ist durch den russischen Rubel gedeckt. Die Transaktionen fanden auf kleineren Kryptobörsen statt, von denen viele „bemerkenswerte“ Verbindungen zu Russland haben, erklärten die Chainalysis-Forscher.
2022 hatten die USA Garantex, eine Kryptobörse mit Verbindungen zu Russland, auf der Anleger größtenteils mit A7A5 handeln, sanktioniert. Daraufhin gründeten Garantex-Mitarbeiter die Börse Grinex, um die Sanktionen zu umgehen. Seit dieser Woche wird auch Grinex von den USA sanktioniert. Auch Old Vector in Kirgisistan wurde sanktioniert.
A7A5 wurde größtenteils während der Arbeitswoche gehandelt, während das Transaktionsvolumen am Wochenende zusammenbrach. Das deutet darauf hin, dass die Kryptowährung in erster Linie für den geschäftlichen Austausch diene, erklärte Chainalysis.
„Diese Handelsmuster deuten darauf hin, dass A7A5 hauptsächlich von Unternehmen genutzt wird, die von Montag bis Freitag tätig sind, was mit den Zielen Russlands übereinstimmen würde, grenzüberschreitende Überweisungen für russische Unternehmen über Kryptowährung zu erleichtern“, zeigt der Bericht.
Transaktionen mit A7A5 konzentrierten sich laut Chainalysis auf die Geschäftswoche. – Copyright: Chainalysis
Das Unternehmen verwies auf die jüngsten Aktualisierungen der russischen Krypto-Gesetzgebung im vergangenen Jahr. Das Land hat kürzlich das Krypto-Mining und grenzüberschreitende Krypto-Zahlungen legalisiert. Der Schritt war wahrscheinlich eine „bewusste Anstrengung zum Aufbau einer alternativen Finanzinfrastruktur“ als Reaktion auf die Zölle, meinte Chainalysis.
„Die Entstehung des A7A5-Netzwerks, das heute sanktioniert wurde, veranschaulicht weiter, wie Russland diese alternativen Zahlungswege einsetzt“, erklärte der Bericht. „A7A5 wird von sanktionierten russischen Institutionen unterstützt und bietet eine neue, kryptonative Möglichkeit, die immer strengeren Sanktionen gegen Russland zu umgehen. Die Zeit wird zeigen, ob A7A5 auf einen größeren Einzelhandelsmarkt expandieren wird“, heißt es weiter.
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