Starke Leistung, bitteres Ergebnis: Preußen Münster hat in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Hertha BSC im Elfmeterschießen verloren.
Münster (nd) – Der donnernde Applaus von den Rängen konnte den frustrierten Verlierern keinen Trost spenden. Mit leeren Blicken schlichen die Preußen-Profis nach einem packenden Fußballabend an der Hammer Straße vom Platz. Über 120 Minuten war der SC Preußen Münster in der ersten Runde des DFB-Pokals am Montagabend die bessere Mannschaft, musste sich aber im Elfmeter-Drama mit 3:5 geschlagen geben.
Charalambos Makridis versagten vom Punkt die Nerven, er jagte den Ball an die Latte. Zuvor hatten Batista Meier und Scherder getroffen, auch Lokotsch verwandelte sicher. Aber der eine Fehlschuss war zu viel, weil die fünf Hertha-Schützen allesamt trafen. Sebastian Grönning hatte das letzte Wort und ließ die Hauptstädter über einen glücklichen Sieg jubeln. „Auf diese Weise zu verlieren, ist sehr bitter. Wir haben uns leider nicht belohnt, aber die Leistung war insgesamt top. Wir haben riesige Schritte in die richtige Richtung gemacht“, sagte Preußen-Torhüter Johannes Schenk.
Ja, daran gab es keine Zweifel, Münster machte ein richtig gutes Spiel. Bereits die Zahlen nach 45 Minuten sprachen eine klare Sprache. 70 Prozent Ballbesitz, 11:3 Torschüsse, 6:0 Ecken: In allen Statistiken lagen die Preußen weit vorne, dominierten das Geschehen, von den Rängen gab es immer wieder Szenenapplaus. Das einzige Aber: Nach 45 phasenweise mitreißenden Minuten stand es nur 0:0.
Oliver Batista Meier war der Initiator vieler gefährlicher Offensivaktionen. Aber Marvin Schulz nach feinem Doppelpass mit Joshua Mees (12.) ließ die fällige Führung ebenso liegen wie Etienne Amenyido (19.). Beide Male parierte Hertha-Keeper Tjark Ernst stark. Bei einer abgefälschten Bolay-Flanke verschätzte er sich, der Ball flog knapp über die Latte. Auch Mees scheiterte zweimal knapp – Münsteraner Chancenwucher.
An der Dominanz änderte sich im zweiten Abschnitt nichts. Hertha BSC fiel gegen griffige und hoch pressende Preußen kaum was ein, aber den Gastgebern fehlte vorne der letzte Punch. Amenyidos vermeintliche Führung ließ das Preußenstadion beben (58.), doch Münsters Angreifer stand im Abseits. Makridis, Bouchama, Hendrix – alle hatten die Führung auf dem Fuß, aber alle scheiterten. Und dann hätte Kowniacki den Spielverlauf in der 89. Minute beinahe komplett auf den Kopf gestellt, vergab aber frei vor dem Preußen-Tor die Riesenchance zum 0:1. Der packende Pokalfight an der Hammer Straße ging also in die Verlängerung und dann ins Elfmeterschießen – mit dem glücklichen Ende für Hertha.
Weiter geht´s für den SCP am Freitagabend (18.30 Uhr, Sky) mit dem Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg.
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