Mainz 05 hat sich in der 1. Pokalrunde mit einem knappen 1:0 in Dresden durchgesetzt – vor allem weil es Nadiem Amiri und Robin Zentner in seinen Reihen hatte.
Beim knappen 1:0-Erfolg des Bundesligisten beim Zweitliga-Aufsteiger machte Amiri (22.) vor 30.105 Fans im Rudolf-Harbig-Stadion das Tor des Tages, Zentner parierte in der zweiten Hälfte einen Strafstoß der Dresdner.
„Wir waren bis zum 1:0 klar die bessere Mannschaft“, sagte Dresdens Trainer Thomas Stamm am ARD-Mikrofon: „Da haben wir uns nicht belohnt.“ Vor dem Freistoß von Amiri hätte sein Team die Situation besser verteidigen müssen. Zum Torschützen Amiri sagte Stamm dann: „Die Qualität ist unbestritten.“
Sportschau Bundesliga Highlights, 18.08.2025 20:35 Uhr
Der so gelobte Amiri erklärte: „Ich habe die Woche viele Freistöße geübt. Solche Standards können ein Spiel entscheiden, da hat sich die Arbeit wieder gelohnt.“
Dresden mit dem besseren Start
Die Dresdner legten munter los. Der schlechte Zweitligastart mit zwei Niederlagen in Fürth und gegen Magdeburg war dem Team nicht anzusehen. Schon in der dritten Minute hatte Nils Fröling die Riesenchance zur Führung scheiterte nach einer Flanke von Dominik Kother aber aus sieben Metern mit einem Kopfball am Mainzer Schlussmann Robin Zentner, der per Reflex stark parierte.
Nur zwei Minuten später vernaschte Fröling im Strafraum seinen Gegenspieler Stefan Bell, doch sein Schuss wurde im letzten Moment von Dominik Kohr noch geblockt.
Von Mainz war in den Anfangsminuten nichts zu sehen. Die erste Chance gab es nach zehn Minuten nach einer Ecke, doch Torwart Tim Schreiber parierte den Kopfball von Bell. Auch in der Folge war ein Klassenunterschied nicht auszumachen. Vor allem der agile und spielfreudige Fröling stellte die Abwehr der 05er immer wieder vor Herausforderungen.
Amiri trifft sehenswert
Und dennoch war es dann der Bundesligist, der gegen drückend überlegene Dresdner in Führung ging – mit einem Tor aus dem Nichts. Einen Freistoß aus 25 Metern zentraler Position zirkelte Amiri mit viel Schnitt über die Mauer, der Ball klatschte gegen den Innenpfosten und rollte dann ins Tor.
„Wenn du gegen einen Bundesligisten weiterkommen willst, musst du effeketiver sein“, sagte Dresdens Niklas Hauptmann: „Der Freistoß war dann brutal geschossen.“
In der Folge wurde es hektisch. Dynamos Lars Bünning und der Mainzer Arnaud Nordin beackerten sich im Fünfmeterraum, nach einem harmlosen Kontakt sank Nordin wie vom Blitz getroffen zu Boden, obwohl er von Bünning kaum berührt worden war – enorm unsportlich. Schiedsrichter Florian Badstübner, der sie Szene offenbar nicht gesehen hatte, beließ es bei einer Ermahnung für beide.
Sportlich gesehen kam Mainz vor der Pause besser ins Spiel. Paul Nebel fand aber in Schreiber gleich zweimal seinen Meister – erst bei einem Schuss frei vor dem Tor und wenig später dann mit einem Kopfball aus kurzer Distanz. Mit 1:0 für die Gäste ging es in die Halbzeit.
Lemmer vergibt fast schon fahrlässig
Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten die Mainzer die Partie im Griff. Dresden versuchte es zwar immer wieder, kam aber nicht zu klaren Torchancen.
Bis zur 65. Minute. Da sprang dem gerade eingewechselten Mainzer Ben Bobzien der Ball im Strafraum an den Arm. Doch Dynamo ließ die große Chance zum Ausgleich liegen. Der Strafstoß von Jakob Lemmer war dermaßen schwach und kläglich geschossen, so dass Zentner keine Mühe hatte.
Danach machten es die Mainzer gut und kontrollierten das Spiel recht souverän. Die Dresdner Schlussoffensive überstanden sie dann mit Glück und Geschick. So vergab kurz vor Schluss erneut Lemmer frei vor Zentner die Riesen-Chance auf den Ausgleich und zog den Ball am Tor vorbei. Am Ende darf der Bundesligist den Erfolg in der Kategorie Arbeitssieg verbuchen.
Mainz-Trainer Bo Henriksen erlebte die Schlussphase von der Tribüne. Er rückte kurz vor Schluss bei einem Einwurf für Dresden den Ball nicht raus und sah von Schiedsrichter Badstübner dafür die Rote Karte,
Sportvorstand Heidel: „Schreibtisch-Akrobaten“
Noch in der Halbzeit hatte sich der Mainzer Sportvorstand Christian Heidel im „Sky“-Interview über das straffe Auftaktprogramm des Klubs aufgeregt und den DFB erneut scharf kritisiert. „Was da passiert ist, ist für mich eine Farce“, sagte der 62-Jährige über die Spielansetzung: „Die Abteilung des DFB hat sich einfach um nichts bemüht. Sie haben versucht, diesen Termin durchzudrücken, kein Mensch weiß warum.“
„Wir haben klar gesagt: ‚Wir möchten am Freitag oder Samstag spielen.‘ Wir haben alles versucht, ich habe nicht einen Hinweis bekommen, dass die Herren vom DFB sich bemüht haben, eine Lösung zu finden“, schimpfte Heidel und bezeichnete die Verbands-Verantwortlichen als „Schreibtisch-Akrobaten“. Grund für die späte Ansetzung war das am Wochenende zuvor stattfindende Dresdner Stadtfest sowie damit verbundene behördliche Sicherheitsvorgaben.
Dresden in Bielefeld, Mainz in der Conference League gefordert
Mainz muss jetzt zunächst am Donnerstag (18 Uhr) in den Playoffs zur Conference League bei Rosenborg Trondheim ran und startet dann am Sonntag (15.30 Uhr) gegen den 1. FC Köln in die neue Bundesliga-Saison. Dresden reist am Sonntagmittag in der 2. Bundesliga zu Arminia Bielefeld (13.30 Uhr).