Stand: 18.08.2025 19:21 Uhr
Das Amtsgericht Hannover hat einen Redner einer pro-palästinensischen Demonstration verurteilt. Der 26-Jährige hatte sich laut Gericht positiv über Angriffe auf israelische Fußballfans in Amsterdam geäußert.
Hintergrund waren Übergriffe auf Fußballfans des israelischen Vereins Maccabi Tel Aviv im November, wie das Gericht am Montag mitteilte. Zwei Tage nach den Vorfällen habe der 26-Jährige bei einer Demo in Hannover einen Redebeitrag gehalten, so ein Gerichtssprecher. In diesem habe er sich unter anderem bei den „Löwen der Wüste“ bedankt und gesagt, dass es keine unschuldigen israelischen Fans gebe. „Dazu soll er sich bei den Angreifern aus Amsterdam bedankt haben, die Tat bejubelt und schließlich erhofft haben, dass die Angreifer auch nach Deutschland kommen“, so der Sprecher.
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Hannover: Kritik an Polizei nach Pro-Palästina-Demo (1 Min)
Staatsanwaltschaft fordert 9.000 Euro Geldstrafe
Der Richter wertete die Aussagen als Billigung von Straftaten. Er attestierte dem Mann eine „wuterfüllte Grundhaltung“. Ebenfalls im Rahmen der Versammlung getroffene Aussagen zum Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 bezeichnete er als „voll daneben“. Sie waren jedoch nicht Teil der Vorwürfe in der Anklageschrift. Der Verurteilte hat die Tat laut Gericht eingeräumt und wurde zu einer Geldstrafe von 2.500 Euro verurteilt. Das Urteil liegt unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die 9.000 Geldstrafe gefordert hatte.
Die Taten im Jahr 2024 sind um 86 Prozent gestiegen – auf insgesamt 650 Fälle. Am häufigsten ist israelbezogener Antisemitismus.
Rebecca Seidler erwartet konkrete Taten von der Politik, um Antisemitismus zu stoppen – und Schutz durch die Zivilgesellschaft.
Auf einer pro-palästinensischen Kundgebung soll sich ein Redner für Angriffe auf israelische Fußballfans „bedankt“ haben.