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Extreme Hitze, schwüle Luft, tropische Nächte – die Wetterlage kann lebensgefährlich werden. Es drohen Gesundheitsrisiken. Eine Wetter-Kolumne von Dominik Jung.

Frankfurt – Über Europa etabliert sich in der Woche vom 11. bis 17. August zum eine festgefahrene Hochdruck-Blockade, die tagelang heiße Luft aus Nordafrika und Südwesteuropa nach Deutschland pumpt. Diese Luftmassen sind nicht nur ungewöhnlich warm, sondern auch feucht, was die gefühlte Temperatur zusätzlich in die Höhe treibt. Messwerte nahe 40 Grad sind regional möglich, und selbst nachts kühlt es oft nicht mehr unter 22 bis 27 Grad ab – in dicht bebauten Städten kann es wie in einem Wärmespeicher wirken.

Die Wetterkarte zeigt die Temperaturen am Donnerstag (14. August). Extremhitze erreicht Mitteleuropa und Deutschland. Die Tageshöchstwerte erreichen zwischen 35 und knapp 40 Grad. © METEORED/www.daswetter.com

Diese Kombination aus Dauerhitze und fehlender nächtlicher Abkühlung ist ein entscheidender Grund, warum meteorologisch gesehen von einer „historischen Hitzewelle“ gesprochen werden kann. Der Wettercharakter ist zudem trügerisch: Viel Sonne, oft wolkenlos – aber mit schleichend zunehmender Schwüle, die sich besonders in der zweiten Wochenhälfte bemerkbar macht.

Wetter in Deutschland: Gefahren für Körper und Kreislauf

Die Belastung für den menschlichen Organismus steigt mit jedem weiteren Tag dieser Wetterlage. Bei Hitze versucht der Körper, die Kerntemperatur durch Schwitzen und erhöhte Hautdurchblutung zu regulieren. Steigt jedoch die Luftfeuchtigkeit, verdunstet Schweiß schlechter – der Körper heizt sich schneller auf. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kleinkinder, Menschen mit Herz-Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen sowie alle, die körperlich im Freien arbeiten. Folgen können von Erschöpfung und Kreislaufproblemen bis hin zu Hitzschlag reichen.

Ein weiteres Problem sind die tropischen Nächte: Wer nicht mehr erholsam schlafen kann, verliert zusätzliche körperliche Reserven, was gerade bei Herzpatienten das Risiko für Komplikationen massiv steigert. Auch gesunde Menschen können unter Dehydrierung und Leistungsabfall leiden, wenn sie zu wenig trinken oder sich zu lange in der Sonne aufhalten.

Tornados, Wüstenstürme, Zyklone: Wetterphänomene, die Sie kennen solltenPolarlichter, auch als Aurora Borealis (Nordlicht) oder Aurora Australis (Südlicht) im Bundesstaat New York.Fotostrecke ansehen

Blickt man auf historische Hitzewellen, zeigt sich die ernste Dimension: Im Sommer 2003 starben in Deutschland schätzungsweise 7000 bis 8000 Menschen zusätzlich, 2019 waren es etwa 3700. Zwar ist der genaue Verlauf dieser aktuellen Welle noch offen, doch die meteorologischen Voraussetzungen ähneln in Teilen diesen Extremsommern.

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Sterblichkeit: Vorsichtige Abschätzung der Folgen des Hitze-Wetters

Bei einer Dauer von mehr als einer Woche mit Höchstwerten nahe 40 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit sind mehrere hundert bis über tausend hitzebedingte Todesfälle möglich – abhängig davon, wie gut Prävention, medizinische Betreuung und Warnungen greifen. Ein Null-Opfer-Szenario ist bei dieser Intensität kaum realistisch. Wer jetzt vorbeugt, ausreichend trinkt, körperliche Belastung meidet und auf gefährdete Personen achtet, kann jedoch entscheidend dazu beitragen, die Opferzahl zu senken. Indes bricht die Arktis Rekorde.