Dresden ist Gastgeber der World Transplant Games. Menschen mit neuen Organen zeigen hier sportliche Höchstleistungen – und senden zugleich eine klare Botschaft: Ohne Organspende gäbe es all das nicht.

Dresden. Sie hat ihm das Leben gerettet: Vor 14 Jahren hat Angela Smolinski ihrem Mann Andreas an der Dresdner Uniklinik (UKD) eine Niere gespendet. Heute sind die beiden Dresdner Vereinsmitglieder bei „Das zweite Leben – Nierenlebendspende“, der zuerst als Selbsthilfegruppe diente. In der Altmarkt-Galerie klären sie anlässlich der World Transplant Games über Organspenden auf. „Es ist wichtig, dass Organspende mehr in die Öffentlichkeit kommt“, sagt Angela Smolinski. Dass die World Transplant Games in dieser Woche in der Landeshauptstadt stattfinden, freut das Ehepaar gerade deswegen ungemein.

Noch bis zum 24. August ist Dresden der Gastgeber des internationalen Sportevents. Die Multisportveranstaltung für Menschen mit transplantierten Organen oder Knochenmark findet alle zwei Jahre statt – 2025 zum ersten Mal in Deutschland. Höchste Zeit, findet Eberhard Schollmeyer, der zweite Vorsitzender von TransDia Sport Deutschland. Er lebt selbst seit 40 Jahren mit einer Spenderniere – seit er 16 Jahre alt war. Drei Monate lang musste er auf das Organ warten, damals sei der Standard anderthalb bis zwei Jahre gewesen. „Ich hatte großes Glück“, sagt Schollmeyer.

Angela Smolinski hat ihrem Mann Andreas vor 14 Jahren eine Niere gespendet. Heute klären sie über Organspende auf.

Angela Smolinski hat ihrem Mann Andreas vor 14 Jahren eine Niere gespendet. Heute klären sie über Organspende auf.

Heute ist das anders. Ein Blick auf die Zahlen: Am 31. Dezember 2024 haben 8575 Menschen in Deutschland auf ein Organ gewartet – die meisten von ihnen auf eine Niere. Im gesamten vergangenen Jahr gab es 953 Organspender. Dazu kamen etwa 4700 Menschen, die auf die Warteliste für eine Spenderniere gesetzt wurden – so die Zahlen. Die Wartezeit kann bis zu zehn Jahre betragen. Zum Vergleich: In Österreich sind es anderthalb bis zwei Jahre. „Deutschland hat ein erhebliches Problem mit der Organspende“, macht Schollmeyer klar.