Solidaritätsfest zum Unabhängigkeitstag
Ukrainer in Kiel nach Trump-Putin-Treffen: „Haben nichts erwartet und sind trotzdem enttäuscht“
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Nach dem umstrittenen Gipfeltreffen zwischen Trump und Putin zeigt sich die ukrainische Gemeinschaft in Kiel tief enttäuscht. Mit einer Demonstration und einem anschließenden Kulturfest am Sonntag, 24. August, soll Solidarität mit der Ukraine gezeigt werden.
Kiel. Das Gipfeltreffen von US-Präsident Donald Trump und Kreml-Chef Wladimir Putin über die Zukunft des Ukraine-Kriegs löst in der ukrainischen Gemeinschaft in Kiel scharfe Kritik aus. Mit einer Demonstration und einem Straßenfest am Nationalfeiertag der Ukraine soll am Sonntag in Kiel Solidarität mit dem angegriffenen Land gezeigt werden.
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„Gerade mit Blick auf die aktuellen Geschehnisse ist es jetzt umso wichtiger, Solidarität zu zeigen“, heißt es aus dem Organisationsteam. Der Deutsch-Ukrainische-Verein in Schleswig-Holstein „Rozmova” und die Hochschulgruppe „Sonyashny Kiel“ rufen zu der Kundgebung am 24. August auf. Start ist um 13 Uhr am Hauptbahnhof in Kiel. Das anschließende Straßenfest wird auf dem Asmus-Bremer-Platz gefeiert.
Gipfel zwischen Trump und Putin: „Lachhaft, was dort passiert ist“
Die Veranstalter beziehen sich auf das Treffen zwischen Trump und Putin am Freitag in Alaska. „Die Bilder waren ein Desaster. Putin ist von Trump legitimiert worden. Es ist lachhaft, was dort passiert ist.“ Mit einem Friedensabkommen hat die ukrainische Gemeinde ohnehin nicht gerechnet, doch das Ergebnis sei noch schlimmer als angenommen. „Wir haben nichts erwartet und sind trotzdem enttäuscht.“
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Nun seien die Europäer noch stärker in der Pflicht, der Ukraine zur Seite zu stehen. „Unter Trump kann man nicht mehr auf die Unterstützung der USA hoffen. Die Reaktion der Europäer ist zu wenig. Europa hat aber bisher keine Antwort auf Trump.“ Nur gut auf den US-Präsidenten einzureden, würde nicht helfen.
Ukrainische Gemeinschaft in Kiel fordert mehr Unterstützung von Europa
Die Forderung: Die Ukraine benötige mehr Waffen und Flugabwehrsysteme. „Friedrich Merz hat sich für die Taurus-Lieferung ausgesprochen, aber passiert ist nichts.“ Der Vorwurf: Deutschland und die Europäische Union treten bei der Verteidigung der Ukraine auf die Bremse. „Das Zögern muss aufhören und die militärische Unterstützung ausgebaut werden. Nur so kann ein gerechter und dauerhafter Frieden für die Ukraine gesichert werden.“ Zudem bedarf es härterer Sanktionen gegenüber Russland. Dazu zählt unter anderem ein Vorgehen gegen die russische Schattenflotte auf den Weltmeeren.
Die Kundgebung am Sonntag soll nicht nur eine Solidaritätsveranstaltung für die Ukraine sein. Gleichzeitig ist sie als Kulturfest gedacht, um die Traditionen des osteuropäischen Landes zu wahren und in Kiel zu präsentieren. Auch in Lübeck und Neumünster finden am Sonntag zum Unabhängigkeitstag der Ukraine Solidaritätskundgebungen und Kulturveranstaltungen statt.
KN