Essen. Rot-Weiss Essen hat das Pokalspiel gegen den haushohen Favoriten BVB knapp verloren. In der Schlussphase blieb RWE ein möglicher Elfmeter verwehrt.

Das nötige Quäntchen Glück, um als Drittligist einen Bundesligisten und Champions-League-Teilnehmer bezwingen zu können, war am Montagabend nicht auf Seiten von Außenseiter Rot-Weiss Essen. Trotz einer starken Leistung verlor RWE in der ersten Runde des DFB-Pokals mit 0:1 (0:0) gegen Borussia Dortmund, Stürmer-Star Serhou Guirassy zerstörte mit einem genialen Tor in der 79. Minute die Essener Hoffnung auf eine Sensation.

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Sechs Minuten nach dem Treffer der Dortmunder hatte RWE noch die Möglichkeit, zum Ausgleich zu kommen, doch Schiedsrichter Frank Willenborg verwehrte den Hausherren einen möglichen Foulelfmeter. Nach einer scharfen Hereingabe von Jonas Hofmann ging der eingewechselte Essener Stürmer Dominik Martinovic am zweiten Pfosten mit dem Kopf zum Ball und wurde bei der Aktion von Dortmunds Verteidiger Filippo Mané mit dem Fuß getroffen. Der Pfiff blieb jedoch aus, einige Essener Spieler protestierten, Tom Moustier rannte zum Schiedsrichter und zeigte an, dass es einen Kopftreffer gegeben habe.

Rot-Weiss Essen gegen BVB: Koschinat analysiert strittige Szene

RWE-Trainer Uwe Koschinat nahm sich für sein Urteil viel Zeit. Im Interview bei „Sky“ mit Reporter Patrick Wasserziehr durfte sich der 53-Jährige die Szene im Video anschauen und ließ seinen Interview-Partner sowie die TV-Zuschauer lange warten. Auf erneute Nachfrage von Wasserziehr sagte Koschinat zunächst vielsagend: „Spannendes Trefferbild.“

Ob es aus seiner Sicht ein Elfmeter war, wollte der erfahrene Sky-Reporter dann wissen. „Es ist müßig. Ja“, antwortete Koschinat.

Rot-Weiss Essen v Borussia Dortmund - DFB Cup: Round One

Dominik Martinovic behauptet den Ball. In der Schlussphase hätte der RWE-Stürmer einen Elfmeter bekommen können.
© Getty Images | Christof Koepsel

Der Video-Schiedsrichter konnte seiner Mannschaft an diesem Abend nicht helfen, denn in den ersten beiden Pokalrunden verzichtet der DFB auf den VAR. Damit kann Koschinat gut leben, auch wenn RWE in dieser Szene möglicherweise benachteiligt wurde. „Ich bin ein unfassbarer Verfechter des Fußballs ohne VAR, ich finde das furchtbar. Ich lebe dann lieber mit einer solchen Situation. Der Schiedsrichter hat sich in der Szene dagegen entschieden, weil er wahrscheinlich ähnlich wie ich zunächst gedacht hat, das reicht irgendwie nicht.“

Rot-Weiss Essen: Sky-Reporter lobt Koschinat für „faire Einschätzung“

Doch Koschinat kam schließlich zur Erkenntnis, dass seine Mannschaft benachteiligt wurde. „Foul ist Foul, in dem Fall ist der Körper getroffen worden. Unser Spieler war früher am Ball, auch wenn der Ball nicht Richtung Tor geht. Trotzdem, da bin ich ehrlich, es war so eine Dynamik in der Aktion. Ich kann damit leben, da jetzt nicht Elfmeter zu pfeifen. Das ist aus Schiedsrichter-Sicht korrekt, wenn man sich die Bilder nicht nochmal anschauen kann.“

Diese Analyse nötige Sky-Reporter Wasserziehr Respekt ab. „Das ist eine faire Einschätzung“, sagte dieser zum Ende des Interviews.