DruckenTeilen
Mehrere Brotaufstriche einer belgischen Firma wurden aufgrund einer erhöhten Belastung mit einem krebserregenden Stoff zurückgerufen. © Montage
Ein belgischer Produzent ruft mehrere Sorten seiner Brotaufstriche zurück. In den Produkten wurde das Schimmelpilzgift Ochratoxin A (OTA) entdeckt.
München — Verbraucher sollten aktuell besonders aufmerksam auf die Verpackung ihrer Aufstriche schauen: Der belgische Produzent Conserverie et Moutarderie Belge warnt vor dem Verzehr von vier La vache qui regarde-Brotaufstrichen. Grund ist eine Belastung mit Ochratoxin A, das in den verwendeten Sonnenblumenkernen entdeckt wurde.
Das Unternehmen teilte mit, dass zwar nur ein geringes Gesundheitsrisiko bestehe, jedoch der gesetzlich festgelegte Grenzwert überschritten worden sei.
Diese Brotaufstriche sind aktuell von einem Rückruf aufgrund einer Ochratoxin A-Belastung betroffen. © Conserverie et Moutarderie Belge
Die Chargennummer befindet sich gut sichtbar am Deckelrand. Vom Rückruf betroffen sind ausschließlich folgende Sorten:
- Karotte Ingwer: 189g, Chargen: P1250221, P2250221, MHD: 01.03.2027
- Mango Curry: 180g, Chargen: P1250311, P2250311, MHD: 01.04.2027
- Paprika Chilli: 180g, Chargen: P1250225, P2250225, MHD: 01.03.2027
- Tomate Basilikum: 180g, Chargen: P1250226, P1250306, MHD: 01.03.2027, 01.04.2027
Anfang August wurde auch ein beliebter Frischkäse zurückgerufen, weil dieser womöglich mit Metalldraht-Teilen verunreinigt war.
Kresberregend, erbgutschädigend und nervenschädigend: Warum Ochratoxin A so gefährlich ist
Ochratoxin A ist ein gefährliches Schimmelpilzgift. Es wird als krebserzeugend, erbgutschädigend und nervenschädigend eingestuft. Hauptzielorgan ist die Niere, die bei langfristiger Belastung erheblich geschädigt werden kann. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit warnt, dass OTA zudem das Immunsystem angreift.
Tierversuche belegen einen Zusammenhang mit Nierentumoren. Auch beim Menschen wird ein krebserzeugendes Potenzial vermutet. Neuere Forschung zeigt, dass das Toxin die DNA direkt schädigt und dadurch Mutationen begünstigt. Zusätzlich drohen Fehlbildungen beim Embryo und eine Schwächung des Immunsystems. Sowohl die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) als auch die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) warnen daher eindringlich vor den Risiken.
Salmonellen, Listerien, Fremdkörper – Was sind die häufigsten Gründe für Rückrufe?Fotostrecke ansehenProdukte in fast allen Bundesländern im Handel: Rückerstattung erfolgt auch ohne Beleg
Laut dem Portal lebensmittelwarnung.de wurden die betroffenen Aufstriche in 14 Bundesländern vertrieben:
- Baden-Württemberg
- Bayern
- Berlin
- Brandenburg
- Bremen
- Hamburg
- Hessen
- Mecklenburg-Vorpommern
- Niedersachsen
- Nordrhein-Westfalen
- Rheinland-Pfalz
- Sachsen
- Schleswig-Holstein
- Thüringen
Kunden sollen die Produkte nicht mehr essen, sondern in die Verkaufsstellen zurückbringen. Eine Erstattung erfolgt auch ohne Kassenbeleg. Bei Fragen hat der Hersteller die Mailadresse qualite@moutarderie.be eingerichtet. Der Rückruf folgt nur wenige Tage auf einen ähnlichen Fall: Auch das Unternehmen KoRo hatte kürzlich vier Brotaufstriche wegen erhöhter OTA-Werte zurückgerufen.(jus)