Bei den Fans und den Bossen in Mönchengladbach löst dieser Name keine guten Erinnerungen aus: Hannes Wolf (26) kam 2020 auf Wunsch von Ex-Coach Marco Rose (48) aus Leipzig nach Gladbach, erst auf Leihbasis für 1,5 Mio. Euro, dann wurde er für weitere 9,5 Mio. Euro gekauft.

BILD-Reporter Christian Hornung (56, r.) in New York im Gespräch mit Hannes Wolf (26)

BILD-Reporter Christian Hornung (56, r.) in New York im Gespräch mit Hannes Wolf (26)

Foto: Lara Victoria Hornung

Die Gegenleistung fiel spärlich aus!

In 69 Einsätzen kam der Außenstürmer auf vier Bundesliga-Tore und drei Assists, ehe er nach einer Leihe zu Swansea schließlich im Januar 2024 ablösefrei in die Major League Soccer zu New York FC wechselte.

14 Bundesliga-Treffer: Die schönsten Tore von Amine AdliTeaser-Bild

Quelle: DFL18.08.2025

In New York traf ihn BILD nun nach einem chaotischen Liga-Spiel im legendären Yankee Stadium in Harlem gegen Nashville, das rund anderthalb Stunden unterbrochen wurde, weil das Wetteramt ein Gewitter herannahen sah, das aber letztlich dann doch ausblieb.

New York gewann schließlich mit 2:1, Wolf lieferte den wichtigen Assist zum Ausgleich – und stellte sich zum Interview.

Mehr zum Thema

BILD: Diese Saison stehen Sie in 24 Spielen bei neun Toren und fünf Assists – sehen die Fans in Amerika endlich den wahren Hannes Wolf?

Wolf: „Ja, es läuft sehr ordentlich! Wir sind auf einem sehr guten Weg Richtung Play-offs, auch wenn wir das Spiel gegen Nashville schlecht begonnen haben und das Wetter-Chaos auch nicht leicht zu verarbeiten war. Aber ich bin fit, es macht richtig Bock hier!“

BILD: Sie waren in Leipzig mit einem Fußbruch schwer verletzt, haben auch in Gladbach nie richtig den Durchbruch geschafft – wie denken Sie rückblickend über diese Zeit?

Wolf: „Tatsächlich war es teilweise eine echt harte Zeit. Klar, es gehört zum Leben als Fußballer dazu, mal verletzt zu sein oder mal auf der Bank zu sitzen. Aber ich habe letztlich leider nicht das zeigen können, was ich drauf hatte.“

BILD: Ist eine Rückkehr nach Europa oder sogar in die Bundesliga für Sie ein Thema?

Wolf: „Es ist schon mein klares Ziel zu zeigen, dass ich die Zeit speziell in Gladbach so nicht stehen lassen kann. Eigentlich wollte ich hier in die MLS, um wieder richtig fit zu werden, Rhythmus und Selbstvertrauen zu bekommen – und dann zurückzukehren. Aber inzwischen liebe ich es, hier zu spielen, gegen Lionel Messi, Marco Reus und jetzt auch Thomas Müller – das war schon eine gute Entscheidung.“

BILD: Wie ist es denn, in so einer wilden Stadt wie New York zu leben?

Wolf: „Die Stadt ist extrem cool, hier gibt es alles, es ist überragend. Aber ich lebe etwas ruhiger auf der anderen Seite des Hudson River in New Jersey. Direkt am Wasser mit Blick auf die Skyline von New York – das ist genial.“

BILD: Nehmen die Fans im Land von Basketball, Baseball, Eishockey und American Football den Fußball so langsam wirklich an?

Wolf: „Super sogar, und ich denke, durch die WM hier im nächsten Jahr wird das Ganze in den USA noch einmal so richtig Fahrt aufbehmen. Das Publikum ist aber teilweise ganz anders als in der Heimat, bei der ewig langen Wetterunterbrechung gab es zum Beispiel nicht einen einzigen Pfiff – die bleiben einfach cool und gelassen.“