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Jonas Omlin ist bei Borussia Mönchengladbach nicht mehr erste Wahl. Der Keeper überrascht mit seiner Reaktion, könnte aber einen Wechsel anstreben.
Mönchengladbach – Während Moritz Nicolas bei Borussia Mönchengladbach seinen Traum lebt und zum Stammtorhüter ernannt worden ist, bleibt für Jonas Omlin nur noch die Rolle als Nummer zwei. Diese Entscheidung kommunizierte Cheftrainer Gerardo Seoane am Mittwoch. Das ist für Omlin, der von 2023 bis 2025 die erste Wahl und zugleich der Mannschaftskapitän war, ein herber Rückschlag.
Jonas Omlin geht als Nummer zwei von Borussia Mönchengladbach in die Saison. © IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Goldberg
Hinter Gladbach und Omlin liegen zweieinhalb überwiegend enttäuschende Jahre. Nach seiner Verpflichtung in der Winter-Transferperiode 2022/23 legte der Torhüter einen Raketenstart hin und stieg in Windeseile zum Führungsspieler auf. Nach vielen Verletzungen steht die Frage im Raum, ob Omlin nun einen Wechsel anstrebt, um seinen Wunsch nach Spielzeit andernorts zu erfüllen.
Jonas Omlin überrascht Gladbach-Bosse mit Reaktion auf Rückschlag
Solange keine entsprechenden Angebote auf dem Tisch liegen, über die Gladbach mit der Spielerseite diskutieren könnte, sind Fragen nach der Zukunft des Schweizers hypothetisch. Im Hier und Jetzt muss sich Omlin damit arrangieren, die zweite Wahl zu sein. Sein Umgang mit dieser Situation sorgt am Niederrhein für Bewunderung.
„Es ist klar, dass jeder Spieler, der so eine Nachricht erhält, nicht zufrieden sein kann“, sagte Seoane auf der Pressekonferenz vor dem DFB-Pokal-Spiel gegen Atlas Delmenhorst (Sonntag, 15.30 Uhr). Dennoch habe Omlin seit der internen Entscheidungsverkündung vor dem Doppeltest gegen den FC Brentford in der vergangenen Woche einen sehr guten Eindruck hinterlassen.
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„Was ich von Jonas seither gesehen habe, war sehr gut. Er hat gegen Brentford sehr gut performt und unter der Woche eine sehr gute Körpersprache gezeigt“, sagte Seoane, der Omlin als Paradebeispiel für die Teamkollegen bezeichnete: „Das ist vorbildlich für alle anderen Jungs, so präsentiert man sich in einer schwierigen Situation. Er arbeitet hundertprozentig mit und stellt sich komplett in den Dienst der Mannschaft.“
Auch von Sport-Geschäftsführer Roland Virkus erhielt Omlin warme Worte. „Jonas hat genau so reagiert, wie wir das alle erwartet haben. Er verhält sich total professionell und geht im Training voran“, sagte der Sport-Geschäftsführer und ergänzte: „Wenn Jonas nach Hause fährt, hat er vielleicht auch Emotionen, aber er ist ein guter Typ — und in der Kabine merkst du nicht, dass er enttäuscht ist.“
Zumal sich für Omlin, sollte er über den 1. September hinaus in Gladbach bleiben, noch immer eine Tür öffnen könne. Die Saison ist lang und Borussia war in der vergangenen Saison vom Verletzungspech im Tor verfolgt. „Im letzten Jahr haben wir verschiedene Torhüter einsetzen müssen und waren froh, dass wir sie hatten“, erinnerte Virkus an die dramatische Situation im Frühjahr.
Seinerzeit erlitt Nicolas im Februar gegen Union Berlin eine folgenschwere Adduktorenverletzung, während Omlin eine Woche später gegen den FC Augsburg vom Platz flog und von Ende März bis Mitte April wegen eines Muskelfaserrisses pausieren musste. Neben Tobias Sippel kam Nachwuchstorhüter Tiago Pereira Cardoso zum Einsatz. Ihr Glück wollen die Gladbacher nicht noch einmal herausfordern, aber Verletzungen sind selten vorherzusehen.