Kiel. Die Polizei hat eine mutmaßliche Bande enttarnt, die seit Anfang April in Kiel zahlreiche Fahrräder gestohlen haben soll. Nach derzeitigem Ermittlungsstand liege die Schadenshöhe bei 90.000 Euro. Laut Polizei handelt es sich bei der Bande um acht Männer im Alter zwischen 17 und 19 Jahren mit syrischer und irakischer Staatsangehörigkeit. Die Wohnungen der drei Haupttäter, einem 19-jährigen Iraker, einem 18-jährigen Syrer sowie einem 17-jährigen Syrer in Kiel und Melsdorf durchsuchte die Polizei und stellte mehrere Smartphones, Tablets und Laptops sicher.

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In Haft kamen die Beschuldigten nicht. Sollte sich der Verdacht bestätigen, erwartet sie ein Gerichtsverfahren wegen schweren Bandendiebstahls. Dieser kann mit einer Freiheitsstrafe von einem und bis zu zehn Jahren bestraft werden, in minder schweren Fällen sechs Monate bis fünf Jahre.

Kieler EG „Speiche“ ermittelte die Mitglieder der Bande

Beamtinnen und Beamten der Ermittlungsgruppe (EG) „Speiche“ des 2. Kieler Polizeireviers war es gelungen, die Tatverdächtigen zu ermitteln und zu identifizieren. Diese hatten sich auf den Diebstahl hochwertiger Fahrräder in der Kieler Innenstadt spezialisiert. Dabei suchten sie gezielt nach Rädern, die mit Faltschlössern verschlossen waren.

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Nach Angaben der Ermittlerinnen und Ermittlern sollen sie zunächst von anderen Fahrrädern die Sattel abmontiert haben, die mit einem Schnellspanner befestigt waren. Mit den Sattelstangen sollen sie im Anschluss die Faltschlösser aufgehebelt haben. Im Rahmen der Ermittlungen ordnete die EG „Speiche“ der Bande 21 Taten zu.

Polizei Kiel: So schließen Sie das Fahrrad sicher an

Die Polizei-Experten raten dazu, hochwertige Räder durch zwei ebenfalls hochwertige Schlösser unterschiedlicher Hersteller zu sichern. „Schließen Sie Ihr Fahrrad an festen Objekten wie Fahrradbügeln, Laternen oder Geländern an. Wenn Sie mit mehreren Personen unterwegs sind, schließen Sie Ihre Räder nach Möglichkeit zusammen an“, sagt Alina Kelbing, Sprecherin der Polizeidirektion Kiel.

Auch eine Individualisierung des Fahrrads, zum Beispiel durch auffällige Aufkleber oder Schriftzüge könne potenzielle Diebe abschrecken, da der Wiedererkennungswert höher sei und sich die Räder schwerer verkaufen ließen.

Zudem sollte das eigene Fahrrad nachts oder bei längerer Abwesenheit möglichst in geschlossenen Räumen abgestellt sein. „Bei der Anzeigenaufnahme helfen genaue Daten des Rads, die Rahmennummer, Kaufbelege und Fotos sehr“, sagt Kelbing.

KN