Die Jagdschänkenstraße in Chemnitz wird bei Starkregen regelmäßig überflutet. Am 15. Juli war es erneut so weit. Die Fahrbahn stand unter Wasser, die Unterführung war nicht passierbar.

Baubürgermeister ohne Kenntnis

In seiner Antwort auf eine Anfrage der SPD-Stadträtin Renata Marwege erklärte Baubürgermeister Michael Stötzer nun aber, ihm sei nicht bekannt gewesen, dass die Straße regelmäßig überflutet wird. Nach seinen Worten entstehen dort lediglich größere Pfützen bei Starkregen. Stötzer verwies darauf, dass ein defekter Ablauf im zweiten Quartal repariert worden sei. Warum es trotzdem zu einer erneuten Überflutung kam, konnte er nicht sagen. Weitere Arbeiten seien nicht vorgesehen. Ende des Monats verlässt Stötzer die Stadtverwaltung.

Kontrollen und Reparaturen

Nach Angaben der Stadt kontrolliert die Straßenaufsicht die Abläufe alle sechs Wochen. Gereinigt werden sie durch den Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetrieb alle zwölf bis 18 Monate. Bei einer Inspektion hatte man festgestellt, dass eine Leitung unter dem Brückenbauwerk defekt war. Diese wurde instandgesetzt.

Blick in die Kanalisation

Auch die Entwässerungskanäle sind ein Thema. Nach dem Regelwerk der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft müssen sie je nach Zustand alle zehn bis 20 Jahre überprüft werden. Die letzte vollständige Inspektion stammt aus dem Jahr 2018. Damals zeigte sich, dass der Abwassersammler erhebliche Schäden aufwies.

Planung in weiter Ferne

Eine Erneuerung des Sammlers ist zwar vorgesehen, hängt aber an einem anderen Projekt: der neuen Straßenbahntrasse in der Zwickauer Straße. Erst wenn deren Verlauf feststeht, können die Arbeiten beginnen. Bis dahin bleibt die Jagdschänkenstraße ein Kandidat für das nächste Hochwasser.