Während Deutschland Geld streichen will: Österreich vervierfacht Solarförderung

Österreich macht Ernst mit der Energiewende: 9.000 neue Solaranlagen dank vervierfachter Förderung. Deutschland kürzt hingegen die Mittel, mit riskanten Folgen für Verbraucher und Klimaziele.

Österreich setzt ein starkes Signal für die Energiewende. Die Regierung hat die Fördermittel für Photovoltaik-Anlagen jüngst auf knapp 50 Millionen Euro vervierfacht, ursprünglich waren nur zwölf Millionen vorgesehen. Wie pv magazine berichtet, wurden 9.327 Anträge genehmigt, darunter 7.708 mit Batteriespeichern. Damit sollen rund 220 Megawatt neue Solarleistung und 200 Megawattstunden Speicherkapazität ans Netz gehen.

Besonders stark vertreten sind die Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich und die Steiermark. Energieminister Wolfgang Hattmannsdorfer und Staatssekretärin Elisabeth Zehetner betonen, dass die Maßnahme nicht nur den Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigt, sondern auch der heimischen Wirtschaft zugutekommt.

ANZEIGEDeutschland fährt Förderungen zurück

Während Österreich die Solarförderung massiv ausbaut, sieht die Lage in Deutschland ganz anders aus. Wie wir bereits berichtet haben, plant Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU), die Förderung für private Solaranlagen komplett zu streichen. Die Begründung liegt darin, dass sich kleine Photovoltaikanlagen mittlerweile auch ohne staatliche Zuschüsse rechnen.

Branchenverbände und Energieexperten sehen diesen Schritt kritisch. Sie warnen, dass fehlende Anreize den Ausbau neuer Anlagen bremsen könnten, ausgerechnet in einer Phase, in der viele Länder ihre Förderprogramme verstärken. Für Verbraucher könnte das bedeuten, dass die Strompreise steigen, während die Unterstützung für den Wechsel zu erneuerbaren Energien gleichzeitig zurückgeht.

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Das Risiko ist klar erkennbar, denn mit weniger neu installierten Anlagen wird es schwieriger, die deutschen Klimaziele bis 2030 zu erreichen. Während Österreich also mit zusätzlichen Fördermitteln einen klaren Wachstumsimpuls setzt, droht Deutschland im internationalen Vergleich ins Hintertreffen zu geraten.

Österreich plant schon die nächste Runde

Die aktuelle Förderrunde ist nur der Anfang. Bereits jetzt hat die österreichische Regierung den dritten Fördercall angekündigt. Dafür stehen acht Millionen Euro bereit. Zusätzlich lockt ein „Made in Europe“-Bonus: Wer Komponenten europäischer Hersteller einsetzt, erhält zehn Prozent extra Förderung.

Damit will Österreich nicht nur die Abhängigkeit von Importen verringern, sondern auch die heimische Industrie stärken. Die Maßnahmen zeigen klar, dass das Land seine Energiewende mit voller Kraft vorantreibt, während in Deutschland ein gegenteiliger Trend sichtbar wird.

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