Unmittelbare Gewalt angewendet
Heftige Proteste in Nürnberg: Polizei muss Straße räumen
19.08.2025 – 13:46 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Polizist in Schutzausrüstung bei einem Demo (Archivbild): Die Polizei setzte am Montagabend mehrfach unmittelbaren Zwang ein, um Sitzblockaden aufzulösen. (Quelle: IMAGO/Oliver Zimmermann/imago-images-bilder)
Sitzblockaden und Protestzüge mehrerer Gruppen führten am Montag in Nürnberg zu angespannten Situationen. Die Polizei griff mehrfach durch – auch mit Zwang.
Bei mehreren politischen Versammlungen im Nürnberger Norden mussten am Montagabend (18. August 2025) wiederholt Polizeikräfte einschreiten. Nach Angaben der Polizei mussten die Beamten Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Demonstrationsgruppen verhindern.
Unter dem Motto „Nie wieder still – Gemeinsam für Deutschland!“ versammelten sich ab 18 Uhr etwa 90 Personen im Archivpark. In der Nähe kamen bis zu 250 Teilnehmer zu drei angemeldeten Gegenprotesten zusammen. Die Polizei trennte die politischen Lager mit Sperrgittern.
Der erste Demonstrationszug startete kurz nach 19 Uhr durch die Nürnberger Nordstadt. Die Gegendemonstranten zogen auf einer Alternativroute in den Bereich der Rollnerstraße. Auch dort errichtete die Polizei Absperrungen, um direkte Konfrontationen zu verhindern.
Während des Aufzugs versuchten Gegendemonstranten mehrfach, auf die Demonstrationsstrecke zu gelangen oder den Weg zu blockieren. Die Einsatzkräfte verhinderten dies und mussten teilweise unmittelbaren Zwang anwenden. In der Pilotystraße bildeten mehrere Personen eine Sitzblockade auf der Fahrbahn, welche die Demonstranten jedoch umgehen konnten.
Abseits des Hauptgeschehens positionierten sich gegen 19.45 Uhr etwa 30 Personen auf der Fahrbahn des Spittlertorgrabens am Fürther Tor. Die Polizei wies ihnen eine Versammlungsfläche neben der Straße zu. Da 16 Personen dieser Aufforderung nicht nachkamen, trugen die Einsatzkräfte sie von der Fahrbahn und leiteten Ordnungswidrigkeitenverfahren ein. Gegen drei Demonstranten aus der Sitzblockade ermittelt die Polizei wegen des Verdachts des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.
Das Versammlungsgeschehen endete mit einer Abschlusskundgebung im Archivpark kurz nach 21 Uhr. Die Polizeiinspektion Nürnberg-Ost leitete den Einsatz, unterstützt von Kräften der Zentralen Einsatzdienste Mittelfranken, der bayerischen Bereitschaftspolizei, der Nürnberger Verkehrspolizei und der Kriminalpolizei Nürnberg.