Die Haltestelle bestand vorher aus zwei Seitenbahnsteigen auf der Hansaallee. Der neue, 70 Meter lange und 5,50 Meter breite, erhöhte Mittelbahnsteig liegt jetzt zwischen den beiden Gleisen. Ein taktiles Leitsystem entlang des Bahnsteigs und auf den Rampen sowie barrierefreie Zugänge an beiden Enden erleichtern das Ein- und Aussteigen für alle Menschen, vor allem aber für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste.

Neben der Barrierefreiheit verbessern sich auch der Komfort und die Aufenthaltsqualität durch transparente, einsehbare Wartehallen, digitale Anzeigen mit Vorlesefunktion und taktile Wegeführung.

Umfangreiche Arbeiten

Mit dem barrierefreien Ausbau waren umfangreiche Arbeiten an den Gleisen, der Fahrleitungsanlage und der technischen Ausrüstung verbunden. Der Bahnsteig geht heute in Betrieb, anschließend folgen noch Arbeiten der Netzgesellschaft sowie nachgelagerte Straßen-, Radweg- und Tiefbauarbeiten. Die Netzgesellschaft verlegt ab September die Leitungen im Seitenraum der Haltestelle, um die Herstellung des Radwegs entlang der Hansaallee (Nordseite) und des neuen Straßenquerschnitts zu ermöglichen. Die Arbeiten der Netzgesellschaft werden etwa zwölf Monate in Anspruch nehmen. Die nachgelagerten Arbeiten, wie die Wiederherstellung des Straßenraums, die Baumpflanzungen und die Herstellung des Radwegs kann erst nach dieser Bauphase erfolgen. Dann werden auch die angrenzenden Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut.

Vorteile für sehr viele Fahrgäste

Der aufwendige Umbau der Haltestelle hat sich gelohnt: 5.300 Fahrgäste, darunter viele Berufspendlerinnen und -pendler aus den umliegenden Bürogebäuden, nutzen diese Haltestelle jeden Tag. Durch den 70 Meter langen Bahnsteig haben sie nun mehr Platz und können deutlich schneller und komfortabler ein- und aussteigen.

„Zugangsbarrieren abzubauen ist ein wichtiger Faktor, um den Nahverkehr noch attraktiver zu machen. So schaffen wir für alle Menschen, mit ihren unterschiedlichen Mobilitätsanforderungen, einen einfachen und inklusiven Zugang zu unseren Bussen und Bahnen. Der Anteil der Stadtbahn-Haltestellen, die wir barrierefrei ausgebaut haben, steigt damit auf 68,9 Prozent“, erklärt Dr. Andreas Ferlic, Interimsbereichsleiter Infrastruktur bei der Rheinbahn.

Barrierefreier Ausbau im Stadtteil Oberkassel

„Die Umbauarbeiten waren mit Einschränkungen für Fahrgäste, Anwohnende und den Verkehr verbunden. Auch wenn die Bauarbeiten noch nicht ganz abgeschlossen sind, freuen wir uns, dass mit dem neuen Hochbahnsteig an der Prinzenallee eine weitere moderne und barrierefreie Haltestelle für die Menschen in unserem Stadtteil entstanden ist“, so Bezirksbürgermeister Rolf Tups.

Mobilitäts- und Umweltdezernent Jochen Kral: „Von der barrierefreien Modernisierung der Haltestelle „Prinzenallee“ profitieren nicht nur mobilitätseingeschränkte Menschen – sie bringt auch mehr Komfort und Sicherheit für alle Bürgerinnen und Bürger. Mit dem kontinuierlichen Ausbau moderner, barrierefreier Bahnsteige stärken wir die Attraktivität des ÖPNV und schaffen Anreize, häufiger die Rheinbahn anstatt das Auto zu nutzen. Rund um die neue Haltestelle werden nach Abschluss der Arbeiten der Netzgesellschaft noch die Gehwege und der Kreuzungsbereich erneuert – und Raum für die neue Radleitroute 2 geschaffen. Alles im Sinne unseres Konzeptes ,Wege für alle‘.“

Investitionen

Die Gesamtkosten des Projekts betragen rund 10,8 Millionen Euro. Davon entfallen 7,86 Millionen Euro auf zuwendungsfähige Kosten, die sich aus Planung und Bau zusammensetzen. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) fördert diese Summe aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen mit rund 7,1 Millionen Euro. Das entspricht einer Förderquote von 90 Prozent.

„Barrierefreiheit macht den ÖPNV kundenfreundlicher – und attraktiver ÖPNV ist maßgeblich für die Verkehrswende. Mit dem Ausbau von Haltestellen möchten wir, dass alle, die auf eine leistungsstarke öffentliche Mobilität angewiesen sind, problemlos Bus und Bahn nutzen können. Daher investieren wir seit vielen Jahren in den Neu- und Ausbau der Nahverkehrsinfrastruktur, für ein zukunftsfähiges und klimaschonendes Mobilitätsangebot“, sagt Marc Nüßen (Abteilungsleiter Fördermanagement und Infrastrukturentwicklung, Verkehrsverbund Rhein-Ruhr).