Bern/ Berlin – Es könnte der nächste Schritt auf dem Weg zu einem Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) und Kreml-Machthaber Wladimir Putin (72) sein: Die Schweiz hat sich bereit erklärt, Putin Immunität zu gewähren, sollte er ins Land reisen, um über Frieden für die Ukraine zu verhandeln – also den bestehenden Haftbefehl gegen Putin nicht umzusetzen.

Der Schweizer Bundesrat habe im vergangenen Jahr die Regeln für solche Fälle verabschiedet, erklärte der Schweizer Außenminister Ignazio Cassis (64) laut Nachrichtenagentur AFP am Dienstag.

Selenskyj hat immer wieder ein Treffen mit Putin gefordert, da dieser als einziger in Moskau den Krieg beenden könne. Bislang hatte sich der Kreml allerdings gesperrt – doch jetzt die mögliche Wende!

Gipfeltreffen am Montag in Washington: US-Präsident Donald Trump (79, linke Seite, 3. von vorne) empfing Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj (47, rechts, zweiter von vorne) und die europäische Spitzen

Gipfeltreffen am Montag in Washington: US-Präsident Donald Trump (79, linke Seite, 3. von vorn) empfing Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj (47, rechts, zweiter von vorn) und die europäischen Spitzenpolitiker

Foto: picture alliance / SvenSimon-ThePresidentialOfficeU

Nach dem Gipfeltreffen am Montag zwischen Selenskyj, den europäischen Spitzen und US-Präsident Donald Trump (79) erklärte sich auch Putin zu einem direkten Treffen mit Selenskyj bereit. Trump schrieb nach dem Treffen auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social, er habe mit Putin telefoniert und bereite ein bilaterales Treffen vor. Und aus dem Kreml verlautete, Putin sei offen „für die Idee“ von direkten Gesprächen mit der Ukraine.

Austragungsort eines solchen Gesprächs könnte jetzt also die Schweiz sein.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47) hatte Genf als Standort für ein mögliches Selenskyj-Putin-Treffen ins Spiel gebracht. Aus Macrons Sicht solle ein neutrales Land ein solches Treffen ausrichten.

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Dass ein solches Treffen in Europa stattfinden sollte, darüber waren sich am Montag alle Teilnehmer des Gipfels in Washington einig.

Allerdings droht Putin bei einer Reise nach Europa eine Verhaftung.

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Denn am 17. März 2023 wurde gegen den Kreml-Machthaber vom Internationalen Strafgerichtshof (ICC) in Den Haag (Niederlande) ein Haftbefehl (AZ ICC-01/22) erlassen. Der Vorwurf: rechtswidrige Verschleppung ukrainischer Kinder aus besetzten Gebieten nach Russland – ein Kriegsverbrechen. Im Fall einer Verurteilung droht bis zu lebenslange Haft.

Ein Immunitäts-Versprechen durch die Schweiz würde Putin garantieren, dass der Haftbefehl nicht vollzogen wird.

Zwar ist eine Umsetzung des Haftbefehls schwierig, dennoch meidet Putin seit März 2023 konsequent Länder, die dem ICC beigetreten sind. Dafür ließ er sich, zum Beispiel, zu Gipfeln nur per Video zuschalten. Nach Alaska, zum Treffen mit US-Präsident Trump, konnte er zuletzt problemlos reisen: Die USA erkennen den Internationalen Strafgerichtshof nicht an.

BILD-Vize Paul Ronzheimer aus Washington: „Putin will Trump auf keinen Fall verärgern“Teaser-Bild

Quelle: BILD19.08.2025