Essen. Nach erfolgreicher Spielzeit trumpft Stratmanns Theater in Essen mit drei neuen Boulevardstücken und jeder Menge Comedy auf.
Philipp Stratmann hat schon harte Spielzeiten mit dem Theater erlebt. Den Tod seines Vaters Ludger Stratmann, der als Arzt und Kabarettist das Haus auf dem Kennedyplatz nachhaltig geprägt hat, musste er ebenso verkraften wie die Corona-Krise und den Weggang seines Hausautors Nadeem Ahmed. Jetzt erlebt er eine Erfolgssträhne. „2024/2025 war eine der erfolgreichsten Spielzeiten“, verkündet er strahlend. Mit nur 202 Veranstaltungen, darunter drei Großeinsätze in der Grugahalle und der Lichtburg, erreichte er rund 60.000 Gäste und damit eine Auslastung von 89 Prozent. Und auch der Ausblick auf die kommende Saison klingt vielversprechend.
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Torsten Sträter, RebellComedy und die Komödie „Weiber“ mit ständig ausverkauften Vorstellungen waren die Publikumsrenner in der vergangenen Spielzeit und sie sollen es 2025/2026 wieder werden. Am 28. August geht es los. Jedoch zu erhöhten Preisen. Die Kostensteigerung ist in der Unterhaltungsbranche angekommen und fällt bei Stratmanns moderat aus. Gastspiele kosten jetzt 30 bis 35 Euro, Eigenproduktionen jeweils drei Euro mehr. „Grund sind die gestiegenen Löhne der Schauspieler, der teurer gewordene Strom und Anschaffungen wie die LED-Wand für neue Bühnenbilder“, erklärt Philipp Stratmann.
„Nackte Tatsachen“ präsentieren in Stratmanns Theater mit (v.l.) Michèle Connah, Jan-Philipp Keller, Kristof Stößel und Stephanie Krüger.
© Stratmanns Theater
„Nackte Tatsachen“ eröffnen den Komödien-Reigen im Essener Stratmanns
Die „Weiber!“ (ab 29.8.) gehen zu Beginn erneut ins Rennen um die Zuschauergunst. „Im weitesten Sinne Boulevardkomödien mit modernem Anstrich“, will Philipp Stratmann im Europahaus auf dem Kennedyplatz wieder anbieten. Da macht sich der Einfluss des neuen künstlerischen Leiters in Stratmanns Theater, Kristof Stößel, bemerkbar. Er führt Regie bei Kerry Renards Überraschungsstück „Nackte Tatsachen“ (ab 24.10.) und ist mit von der Partie, wenn ein Ehemann sich mit dem besten Freund unter einer Decke wiederfindet.
Es kommt noch doller bei der neuen Weihnachtsshow „Höllenbrand am Glühweinstand“ (ab 29.11.) von Sabine Misiorny und Tom Müller. Ein Stück, das perfekt zum Haus passt. „Wir betreiben ja auch einen Glühweinstand“, so der Theaterchef. Die Komödie beschäftigt sich gar nicht nüchtern mit der Frage, was geschieht, wenn auf dem Weihnachtsmarkt der Strom ausfällt. Jede Menge Turbulenzen sind wahrscheinlich. Wie bei der etwas anderen Schwangerschaftskomödie „Hurra, mein Mann wird Mutter“ von Frank Pinkus (Mai 26). „Mehr Komödien für mehr Publikum“, lautet Stratmanns Devise. Wem jetzt noch die Musik fehlt, wird spätestens mit dem „Boyband Fieber“ zum Ende der Spielzeit beglückt. Und HP Lengkeit als Haui in „Spuren im Sand“ ist ja auch noch da.
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Grund zum Feiern: Carmela de Feo feiert als La Signora 20-jähriges Bühnenjubiläum.
© Harald Hoffmann
Quotenking Sträter kommt in die Grugahalle, Kabarettgröße Schroeder ins Stratmanns
Ansonsten setzt Stratmann auf bewährte Comedians und Comediennes sowie reihenweise Neuankömmlinge. „Der Februar wird eine anspruchsvolle Zeit“, verrät der 48-Jährige und gerät schon jetzt ins Schwitzen bei Quotenking Torsten Sträter in der Grugahalle (2.2.26), Steffi Neu und ihre Radiofreunde in der Lichtburg (10.2.26) und dazwischen fünf Abende mit Carmela de Feo zum 20. Bühnenjubiläum, darunter ihre Jubiläumsshow „Die Froschkönigin“ (7./8.2.26). Aber es gibt noch mehr Wortwitz, Hintersinn und politische Attacken. Der Vielfalt sind kaum Grenzen gesetzt.
Der wortwitzige Willy Astor ist in dieser Spielzeit auch in Stratmanns Theater zu erleben.
© Nils Schwarz
Zu den Neuankömmlingen zählen Klavierkabarettistin Anne Folger (19.2.26), Slowmo-Hesse Maddin Schneider (28.3.26) und der pädagogische (V)erzieher Jan Preuß (29.3.26). Letzterer hat offenbar Fans im Ruhrgebiet. „Sein Programm läuft schon jetzt super im Verkauf“, berichtet Philipp Stratmann. Ingmar Stadelmann wird noch einen draufsetzen mit seinem satirischen Diskurs „Stadelmann liest Höcke“ (9.10.), der den rechtsextremen AfD-Politiker entlarvt. „Wird vielleicht Gegenwind geben“, so Stratmann, „kann aber nicht schaden, sich mit den Aussagen auseinanderzusetzen.“ Die „absoluten Größen“ der Kabarettszene vernachlässigt er dabei nicht: Wilfried Schmickler (10.10.), Wolfgang Trepper (9.11.), Willi Astor (20.11.) und wie sie alle heißen.
Schick gemacht in Stratmanns Theater: Florian Schroeder, der „Endlich glücklich“ ist.
© Frank Eidel
Nicht zu vergessen: Florian Schroeder (20.3.26), mittelalter Haudegen, der mal nicht beim Jahresrückblick meckert, sondern „Endlich glücklich“ ist. Trotz seines Bekanntheitsgrades, den ihm die Fernsehpräsenz beschert, „will er nicht in die Lichtburg, sondern lieber zu uns“, erklärt Stratmann, „also in einem kleinen Haus spielen.“ Er schätzt halt die Nähe zum Publikum, wenn die Fetzen fliegen.
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Comedy-Castingshow im Stratmanns
Nach den zwei Halbfinal-Shows in Berlin ermittelt das größte Stand-Up Comedy Ensemble in Deutschland am 2. September, 19 Uhr, in der Aufzeichnung der großen Finalshow „Rebells Most Wanted“ im Stratmanns Theater, wer die diesjährige Staffel gewinnt und der neue Comedy-Star 2025 wird.
In dieser Show treten fünf Finalisten, die sich gegen rund 200 Bewerber durchsetzen konnten, auf und gegeneinander an. Neben Stand-Up Auftritten und lustigen Spielen der Teilnehmer gibt es weitere Auftritte der Special Guests. Es geht um 10.000 Euro Preisgeld, einen Spot auf der gesamten RebellComedy-Tour 2025/26 und den begehrten Titel „Rebells Most Wanted“.
Karten und weitere Termine: https://www.stratmanns.de