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Die Schere zwischen Einkommen und Wohnkosten klafft in Frankfurt immer stärker. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung eines Maklerhauses. Viele stünden zunehmend vor Belastungsgrenzen.
Frankfurt – Die Mieten steigen in Frankfurt weiterhin stärker als die durchschnittlichen Einkommen. Das geht aus einer Untersuchung des Frankfurter Maklerhauses Immoconcept hervor. „Die hohe Wohnkostenquote insbesondere bei Neuvermietungen stellt viele Haushalte zunehmend vor finanzielle Belastungsgrenzen“, sagt Geschäftsführer Bernd Lorenz.
Nach der Untersuchung sind die inserierten Mieten für Bestandswohnungen in Frankfurt im vergangenen Jahr im Schnitt um knapp sechs Prozent, für Neubauten um acht Prozent gestiegen. Besonders stark waren die Anstiege demnach im Riederwald mit 9,45 Prozent, in Höchst (8,07 Prozent) und Unterliederbach (7,72 Prozent), also in bisher noch etwas günstigeren Stadtteilen.
Die Frankfurterinnen und Frankfurter müssen immer mehr vom Einkommen für die Miete zahlen. © Rolf OeserMieten in Frankfurt doppelt so stark gestiegen wie Einkommen
Das höchste Mietniveau sieht man bei Immoconcept mit 17,95 Euro pro Quadratmeter in Westend-Süd, das niedrigste mit 11,47 Euro pro Quadratmeter in Harheim. Für die Bruttoentgelte nimmt das Maklerhaus ein Plus von 5,4 Prozent an. Seit Ende 2015 sind die Mieten in Frankfurt laut Immoconcept um 44 Prozent gestiegen und damit fast doppelt so stark wie die Einkommen.
Die Folge: Es wird immer schwieriger, nicht mehr als 30 Prozent des Nettohaushaltseinkommens für die Miete auszugeben. Singlehaushalte müssen nach Berechnungen von Immoconcept durchschnittlich 3572 Euro netto im Monat verdienen, um diese Marke nicht zu übersteigen, Dreipersonenhaushalte bräuchten 6119 Euro im Monat. Die allermeisten Haushalte in Frankfurt haben aber deutlich geringere Einkommen.