Foto: Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung

Im Rahmen eines Antisemitismus-Projekts organisiert das Medienzentrum Wiesbaden e.V. vom 25. August bis 15. September gemeinsam mit der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, dem Institut für Kino und Filmkultur e.V. sowie der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung ein spezielles Konzept.

Wiesbadener Schulklassen werden besondere Vorführungen des NS-Propagandafilms „Jud Süß“ präsentiert.

Hintergrund des Films Jud Süß

Der Film „Jud Süß“ aus dem Jahr 1940 unter der Regie von Veit Harlan gilt als berüchtigtes antisemitisches Propagandawerk der NS-Zeit. Unter der Aufsicht von Propagandaminister Joseph Goebbels produziert, verfälscht der Film die Biografie des jüdischen Bankiers Joseph Süß Oppenheimer und stellt ihn als gierigen, hinterlistigen und gefährlichen Charakter dar.

Das Werk diente der Verbreitung antisemitischer Stereotype und sollte Hass gegen Juden schüren. Trotz seines propagandistischen Charakters wurde der Film als Unterhaltungskino inszeniert und erreichte ein Publikum von geschätzten 20 Millionen Zuschauern. Nach dem Krieg wurde „Jud Süß“ in Deutschland verboten und zählt heute zu den Vorbehaltsfilmen, die nur unter strengen Auflagen gezeigt werden dürfen.

Ablauf der Schulvorführungen

Alle Veranstaltungen beginnen um 15:30 Uhr im Wiesbadener Murnau-Filmtheater. Zu Beginn erhalten die Schüler eine kompakte Einführung in die NS-Filmpolitik sowie die Propagandastrategie Goebbels. Anschließend wird der gut 90-minütige Film gezeigt.

Die Schüler bekommen freiwillige Beobachtungsaufträge, um das Gesehene kritisch zu reflektieren. Den Abschluss bildet ein Auswertungsgespräch, bei dem Fragen gestellt und Meinungen zum Film geäußert werden können. „Michael Kleinschmidt gestaltet die Gespräche dabei stets schwungvoll, anschaulich und schülernah“, heißt es vom Projektteam.

Ziele des Antisemitismus-Projekts

Michael Elster, Leiter des Medienzentrums Wiesbaden und selbst Geschichtslehrer, betont: „So wird nicht nur Geschichte lebendig, sondern auch die politische Mündigkeit der Jugendlichen gefördert und deren Widerstandskraft gegenüber Beeinflussungsmethoden aller Art gestärkt.“

Das Projekt bietet den Schülern die Möglichkeit, historische Propagandfilme zu verstehen und kritisch zu hinterfragen.

Weitere Informationen und Termine

Termine und weitere Projektdetails zu den Schulvorführungen können hier auf der Webseite des Medienzentrums Wiesbaden eingesehen werden:

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