Die US-Regierung hat Hunderte weitere Warenkategorien mit Stahl- und Aluminiumzöllen belegt. Auf 407 zusätzliche Produktarten werde ein Zollsatz von 50 Prozent erhoben, teilte das US-Handelsministerium mit. Den Angaben nach betreffen die Zölle unter anderem Motorräder und Mopeds, Tür- und Fensterrahmen, Sportausrüstung, Kranfahrzeuge und Eisenbahnwaggons. Weitere 60 Produktgruppen würden noch geprüft, hieß es. Laut einer Mitteilung aus dem Handelsregister trat die Regelung zum Wochenbeginn in Kraft. 

Die Sonderzölle für Stahl und Aluminium gelten bereits für Einfuhren von Stahl und Aluminium selbst sowie für eine Reihe von Produkten, etwa Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen. Anders als bei den bisherigen Zöllen
auf Stahl- und Aluminiumeinfuhren, die generell für die Branche gelten,
zielt der neue Aufschlag bei den nun angekündigten Produktkategorien
auf den jeweiligen Stahl- und Aluminiumanteil. Wer genau diesen Anteil
ermitteln muss, ist unklar. Üblicherweise sind Importeure für die
Erklärung gegenüber den Zollbehörden verantwortlich.  

Die neue Regelung gilt auch auf Einfuhren aus Deutschland und der EU. Bei der allgemeinen Zollvereinbarung zwischen den USA und der EU aus dem vergangenen Monat hatten die Europäer keine Verringerung der Stahl- und Aluminiumzölle erreicht.

Im Juni hatte US-Präsident Donald Trump die Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte von 25 Prozent auf 50 Prozent erhöht. Für Stahlimporte erwog Trump zuletzt noch höhere Raten, um Anreize für Unternehmen zu schaffen, in den USA zu produzieren. Die nun erfolgte Ausweitung solle „Wege zur Umgehung“ der Zölle dichtmachen, teilte
der US-Regierungsbeauftragte für Industrie und Sicherheit, Jeffrey
Kessler, mit. Sie basiert auf einem Gesetz von 1962, das Maßnahmen aus Gründen der nationalen Sicherheit erlaubt. Neben den Stahl- und Aluminiumzöllen plant Trump weitere Sonderzölle, etwa auf Medikamente und Halbleiter.

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