Wiederaufladbare Plastikkarte oder digitaler Pass
Egal, für welche Touri-Tour in oder außerhalb von Paris man sich entscheidet, früher oder später führt der Weg zu einer Metrostation. Streifentickets aus Papier und Zehnerkarte dienen hier aber nur noch als Souvenir an frühere Paris-Trips.
Einheimische und Reisende fahren stattdessen mit einer wiederaufladbaren Plastikkarte oder einem digitalen Smartphone-Pass. Für Zugang müssen die Pässe an den Schranken gescannt werden. „Navigo“ heißt das digitale Fahrkarten-System für den ÖPNV in und um Paris. Es gibt verschiedene Pässe, für Paris-Reisende eignet sich der „Navigo Easy“. Damit man, einmal am Ostbahnhof Gare de l’Est angekommen, nicht mit vielen anderen Reisenden vor den Metro-Schaltern warten muss, lässt sich vorsorgen – so kann der Weg aus dem Zug oder dem Hotel direkt in die Metro führen.
Plastik-Pass „Navigo Easy“ kostet zwei Euro
Erste Möglichkeit: Paris-Fans bereiten den Trip digital vor und laden den „Navigo Easy“-Pass vor der Reise aufs Smartphone. Damit das funktioniert, und der Pass mit digitalen Fahrkarten gespickt werden kann, braucht es nach Angaben des Pariser Personennahverkehrsunternehmen RATP (Régie autonome des transports Parisiens) mindestens ein Android ab Version 6.0, ein iPhone XS oder ein iPhone SE (2. Generation) mit dem neuesten Betriebssystem sowie ein iCloud-Konto. Oder bei einer Apple Watch mindestens Serie 6 oder SE (2. Generation). Ist der digitale Pass installiert, lassen sich die Fahrscheine elektronisch kaufen, demnach auch über die Apple Wallet.
Zweite Möglichkeit: Will man einen physischen Pass im Checkkartenformat aus Plastik, kann man den Pass „Navigo Easy“ für zwei Euro unter anderem an den Pariser Metro-Stationen kaufen. Und ihn dann mit verschiedenen Tickets für Metro, Bus, Regionalzug oder Flughafenzubringer aufladen. Das geht unter anderem an Schaltern und Automaten in der Metro und an Bahnhöfen in Paris und der Île-de-France. Aber auch über die App des Pariser ÖPNV-Aufgabenträgers Île-de-France Mobilités (App „Île-de-France-Mobilités“), die App des Pariser Verkehrsbetriebs RATP („Bonjour RATP“) oder die App der französischen Eisenbahn („SNCF Connect“). Alle drei sind auch auf Deutsch einstellbar. Unbedingt beachten: Der „Navigo Easy“-Pass ist zwar übertragbar, allerdings braucht bei Reisen in der Gruppe jeder, der mitfährt, einen eigenen Pass mit eigenem Ticket.
Ticket „Paris Visite“ gilt bis Versailles und zu den Flughäfen
Je nachdem, wohin oder womit man in Paris und der Île-de-France fahren will, gelten unterschiedliche Tarife. Die Fahrt in der Metro kostet 2,50 Euro, das gilt auch für die Zahnrad- oder RER-Vorortbahnen (zwei Stunden gültig). Für ein Ticket für Bus oder Straßenbahn zahlt man mit 2 Euro etwas weniger.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Flughafen geht es mit dem Ticket „Paris Région Aéroports“ (13 Euro). Von Paris ins Disneyland oder nach Versailles? Das Ticket „Paris Visite“ ist für Reisende gedacht, die diese Sehenswürdigkeiten auf der Liste haben (29,90 Euro für einen Tag). Das Ticket dient in allen Verkehrsmitteln und ist auch als Mehrtagesticket erhältlich (bis zu fünf Tage für 76,25 Euro). Wer nicht so weit, aber auch viel fahren will: Das Tagesticket „Navigo Jour“ gilt in allen Zonen von Paris und Île-de-France, nur nicht in den Flughafenzubringern (12 Euro). In der Regel sind die Pässe für Kinder unter vier Jahren kostenlos und für Kinder von bis neun oder elf Jahren zum halben Preis erhältlich.
Mitunter kann es praktisch sein, sowohl eine Digital- als auch eine Plastikkarte zu haben. Etwa, wenn man zu zweit reist. Oder wenn man einen mehrtägigen Aufenthalt mit Flughafen-Transfer und ÖPNV-Fahrten in Paris plant und alle Fahrten vorab kaufen will. Denn nach Angaben der RATP lässt sich zum Beispiel ein Flughafen-Zubringerticket nicht ohne Weiteres auf einen Pass laden, der normale Tickets für Metro oder Regionalzüge enthält.