Soundcheck August 2025# 14
Galerie mit 30 Bildern: Burning Witches – Metalacker Tennenbronn 2024
Seit 2017 versorgen uns die BURNING WITCHES regelmäßig mit neuem Material, sodass mit „Inquisition“ bereits ihr sechstes Album vorliegt. Die Schweizer Musikerinnen sind nicht müde zu kriegen und liefern mit dem Nachfolger zu „The Dark Tower“ gut zwei Handvoll klassischer Heavy- und Power-Metal-Hymnen ohne Pomp und Schnickschnack. Die Frage ist, ob die Hexen mit ihrem Songwriting verzaubern oder ob die Magie verflogen ist.
BURNING WITCHES – religiöse Verfolgung statt Hexenverbrennung
Wer die BURNING WITCHES kennt, weiß, was ihn erwartet: erdiger Heavy Metal, tief verwurzelt in den goldenen 80ern, zeitgemäß und gediegen produziert. Es gibt keine großen Symphonieorchester, keine Keyboardspielereien und kein modernes Brimborium – die Power-Metal-Anleihen stammen klar aus der US-amerikanischen und nicht der europäischen Schule.
Mit „Soul Eater“ hauen die BURNING WITCHES einen flotten Banger als Opener raus. Auch im Midtempo überzeugt die Band mit starken Refrains, etwa in „The Spell Of The Soul“, das zudem ein starkes Gitarrensolo bietet. Generell halten die fünf Damen die Variation hoch und scheut sich mit „Release Me“ auch nicht vor einer Ballade – hier glänzt Laura Guldemonds kraftvolle Stimme besonders.
Auch auf Album Nummer sechs zeigen sich keine Abnutzungserscheinungen. Zwar fehlen die ganz großen Highlights, doch die Schweizerinnen bringen „Inquisition“ souverän über die Zielgerade. Ein spätes Ausrufezeichen setzt „Mirror, Mirror“ (kein BLIND-GUARDIAN-Cover), das die Aufmerksamkeit mit ohrwurmigem Refrain und starken Gitarrenläufen noch einmal auf sich lenkt.
„Inquisition“ fügt sich nahtlos in die Diskografie ein
Wer die BURNING WITCHES mag und den Sängerinnenwechsel von Seraina Telli zu Laura Guldemond nach „Hexenhammer“ verkraftet hat, wird auch mit dem neuen Werk bestens zurechtkommen. „Inquisition“ dreht nicht an großen Stellschrauben, sondern liefert mehr vom Gleichen. Solange die Qualität der Songs stimmt, ist das kein Nachteil.