Stand: 19.08.2025 23:02 Uhr

Das Debüt von Trainer Xabi Alonso bei Real Madrid ist gelungen. Gegen CA Osasuna gelang ein hart erkämpfter Sieg. Allerdings wird es noch Zeit brauchen, bis die Königlichen ihr volles Potenzial entfalten können.


Jörg Strohschein

In feinem Anzug stand Xabis Alonso, anders als sein Vorgänger Carlo Ancelotti, nicht am Spielfeldrand. Der neue Trainer von Real Madrid mag es eher leger, sportlich. So wie auch schon in seinen gut zwei Jahren bei Bayer 04 Leverkusen, als er sein Team zu einer beeindruckenden Leichtigkeit coachte, die seinen Spielern Flügel verlieh und eine ungeschlagene Meisterschaft einbrachte.

Dieses Kunststück wünschen sie sich nun auch bei den Königlichen vor ihrem ehemaligen Mittelfeldspieler. „Taten statt Worte“ ist das Motto Alonsos in Madrid. Bei seiner Premiere in La Liga gegen CA Osasuna vermittelte sein Team beim knappen aber verdienten 1:0 (0:0) schon einen ersten Eindruck, wie der 43-Jährige seine Spieler zu den geforderten Erfolgen führen will.

Passspiel wie in Leverkusen

Die Alonso’sche Herangehensweise ist eine Art Leverkusen-Klon: Gegen tief in der eigenen Hälfte agierende Abwehrreihen wie die von Osasuna ist schnelles, schwer vorauszusehendes und schier unendliches Kurzpassspiel das Mittel zum Zweck – die möglichst vollständige Spielkontrolle, die irgendwann zu Lücken und Treffern führen soll. Aber: Gegen das Team von Gäste-Trainer Alessio Lisci stotterte der Motor noch gehörig.

Xabi Alonso (r.) gestikuliert an der Seitenlinie im Spiel gegen CA Osasuna.

Was Real sichtlich fehlte in dieser ersten Partie war ein Spieler wie es Florian Wirtz bei Bayer 04 war, der auf engstem Raum Lücken reißen, Bälle verarbeiten, immer wieder die Tiefe suchen und torgefährlich sein kann.

Wenig Tempo im Spiel

Allerdings hatte Alonso nach der Klub-WM, wo er und sein Team im Halbfinale deutlich an Paris St. Germain gescheitert waren, lediglich 15 Tage Vorbereitungszeit, um mit seinen Spielern intensiv an den taktischen Vorgaben zu arbeiten. Entsprechend schwer taten sich die Madrilenen gegen das geradezu destruktiv agierende Team aus Pamplona.

Es fehlte den Madrilenen über weite Strecken an Geschwindigkeit, um die Abwehrreihen der Gäste durcheinander zu bringen. Auch Neuzugang und Verteidiger Trent Alexander-Arnold konnte seine Schuss- und Laufstärke nicht einbringen. Superstar Kylian Mbappé kam in diesem engen Raum kaum einmal zur Geltung. Auch Vinícius Junior kam nicht ins Laufen und damit auch selten an den Ball.

Mbappé als sicherer Schütze

Zu Beginn der zweiten Hälfte gelang es Mbappé einmal, sein Tempo auszuspielen und mit dem Ball in die Tiefe zu starten. Der Angreifer wurde dann auch prompt und ziemlich ungeschickt von Gegenspieler Juan Cruz im Osasuna-Strafraum von den Beinen geholt. Den Strafstoß verwandelte der Franzose souverän zum 1:0 (51.).

Kylian Mbappe erlöste Real kurz nach der Pause mit der verdienten Führung

Real behielt auch in der Folge die Kontrolle, konnte den Druck erhöhen und schien sich immer weiter einem weiteren Treffer anzunähern. Arda Güler verpasste zunächst das Tor aus der Distanz ganz knapp, Aurélien Tchouaméni köpfte nach einem Eckball neben das Osasuna-Gehäuse.

Am Ende der Verlängerung sah Osasuna-Verteidiger Abel Bretones noch völlig überraschend die Rote Karte (90.+4) nach einem Ellenbogenschlag gegen Gonzalo García.  

Die Madrilenen verwalteten die letzten Minuten der Partie und bescherten ihrem Coach den ersten Sieg im ersten Ligaspiel.