Nach Telefonat mit Putin
Trump rief auch Orban für Ukraine-Gespräch an

20.08.2025, 00:23 Uhr

Artikel anhören

Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos

Acht europäische Spitzenpolitiker sprechen im Weißen Haus mit Trump über die Lage in der Ukraine und wie ein Weg zu Frieden aussehen könnte. Das reicht dem US-Präsidenten noch nicht: Er spricht auch mit dem ungarischen Präsidenten Orban.

US-Präsident Donald Trump hat nach Angaben des Präsidialamts in Washington mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban über die Ukraine beraten. In der Unterredung am Montag ging es demnach um die Gespräche der Ukraine mit der EU über eine Mitgliedschaft in dem Staatenbund. Zudem hätten Trump und Orban auch über die Möglichkeit gesprochen, dass ein künftiges Gespräch zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dem Kremlherrscher Wladimir Putin in der ungarischen Hauptstadt Budapest stattfinden könnte, so das US-Präsidialamt.

Ungarn ist zwar EU-Mitglied, unter Orban schert das Land aber wiederholt aus der von der Gemeinschaft verfolgten Politik gegenüber der Ukraine und Russland aus. Zuvor berichtete „Bloomberg“ über das Telefonat der beiden Staatenlenker. Das Gespräch ereignete sich demnach im Anschluss an die letzte Runde des Ukraine-Gipfels im Oval Office des Weißen Hauses.

„Bloomberg“ berief sich in seiner Berichterstattung auf Insider, die das Gespräch detailliert beschreiben konnten. Den Angaben nach wollte Trump von Orban wissen, warum er den EU-Beitritt der Ukraine blockiert. Der US-Präsident folgte damit wohl einer Aufforderung der europäischen Staatschefs. Sie baten ihn, seinen Einfluss zu nutzen, um den Rechtspopulisten Orban zu überzeugen, seinen Widerstand gegen die ukrainischen Beitrittsambitionen aufzugeben.

An dem Gespräch im Weißen Haus nahmen neben Trump und Selenskyj Bundeskanzler Friedrich Merz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Finnlands Ministerpräsident Alexander Stubb, die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, der britische Premierminister Keir Starmer, Nato-Generalsekretär Mark Rutte und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen teil. Im Oval Office – ganz zum Schluss des Ukraine-Gipfels – sprachen nur die Staatschefs mit Trump, Rutte und von der Leyen wurden quasi ausgeladen.

Orban: EU sollte sich mit Putin treffen

Das Büro des ungarischen Präsidenten äußerte sich bislang nicht zu dem Trump-Telefonat. In sozialen Netzwerken schrieb Orban allerdings, dass die Ukraine nicht der EU beitreten brauche, da dies keine Sicherheitsgarantien mit sich bringe. „Es wurde bestätigt, dass die Mitgliedschaft der Ukraine in der Europäischen Union keine Sicherheitsgarantien bietet“, so Orban: „Daher ist es unnötig und gefährlich, die Mitgliedschaft an Sicherheitsgarantien zu knüpfen.“

Er teilte weiter mit, dass er weiter eine „ungarische Initiative“ verfolge, wonach die EU einen europäisch-russischen Gipfel organisieren sollte. Bis es so weit ist, „begrüßt“ er die unternommenen Schritte für ein persönliches Aufeinandertreffen von Wolodymyr Selenskyj und Wladimir Putin.