Die CDU in Bad Cannstatt stellt sich den ganz großen Wurf für den öffentlichen Nahverkehr im größten Stuttgarter Stadtbezirk vor. Die Stadt soll prüfen, inwiefern der im Dreieck zwischen Hallschlag, Pragsattel und Rot gelegene Burgholzhof besser an das städtische Stadtbahn-Netz angeschlossen werden kann. So würde nicht nur das Robert-Bosch-Krankenhaus und das Wohngebiet davon profitieren, sondern auch eine Verbindung zu den Veranstaltungsstätten im Neckarpark und dem Mercedes-Werk Untertürkheim ermöglicht.
Mehr Verkehr durch Ausbau des Klinikums
Bislang ist der Burgholzhof aus Sicht der Christdemokraten im Bezirksbeirat seit seiner Aufsiedelung nur unzureichend mit dem Bus in das öffentliche Nahverkehrsnetz eingebunden. Nachdem die amerikanischen Streitkräfte einen Teil ihres Geländes aufgaben, sind auf dem rund 12,4 Hektar großen Stadtteil, vornehmlich zwischen 1998 und 2005 rund 1100 Wohneinheiten entstanden. Lediglich mit der Linie 52 von Bad Cannstatt aus und der Linie 57 vom Pragsattel aus ist der Burgholzhof mit Bussen der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) erreichbar.
Zudem führt der Ausbau des Robert-Bosch-Krankenhauses zu einem deutlich erhöhten Besucherverkehr und einer angespannten Parksituation. Die weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannte Klinik erweitert ihren Stammsitz durch ein ganzes Quartier. Unter anderem entstehen fünf Neubauten, in denen mehr als 300 Mitarbeiterwohnungen ebenso Platz finden wie eine Kindertagesstätte, ein Bäcker und eine Supermarktfiliale. „Zunehmende Stausituationen beeinträchtigen daher immer häufiger die Buslinie 57“, heißt es in dem Antrag.
Neue Trasse entlang der Auerbachstraße
Für Abhilfe könnte laut CDU eine Stadtbahnanbindung vom Pragsattel aus nördlich der Auerbachstraße bis zum Kreisverkehr am Robert-Bosch-Krankenhaus führen – eventuell sogar in Verlängerung bis zum beliebten Ausflugsziel am Burgholzhofturm. Das „würde zu einer erheblichen Reduzierung des Verkehrs und einer attraktiveren Anbindung des Wohngebiets und des Klinikstandorts führen.“ Denkbar wäre sogar, die Linie bis zu den Sportstätten auf dem Cannstatter Schnarrenberg fortzuführen.
Um den neuen Streckenast sinnvoll in das Liniennetz einzubinden, ohne die Haltestelle Pragsattel zu überlasten, könnte die Stadtbahn U16 statt nach Feuerbach zu fahren, in Zukunft auf den Burgholzhof umgeleitet werden. Als Alternative hält die CDU auch einen viergleisigen Ausbau am Pragsattel für denkbar, was zu einer zusätzlichen Fahrplanstabilität aller dort verkehrenden Stadtbahnlinien führen würde.
Verlängerung bis zum Mercedes-Werk wird untersucht
Auch das andere Ende der neuen Trassenführung haben die Christdemokraten bedacht: In Verbindung mit der bereits laufenden Untersuchung zur Verlängerung der Stadtbahnlinien U11 und U19 von der Haltestelle Neckarpark/Stadion bis zum Mercedes-Werk Untertürkheim, könne so eine direkte Verbindung vom Neckartal in den Stuttgarter Norden geschaffen werden. Bislang verkehrt die U11 als sogenannte „Veranstaltungslinie“ zwischen der Innenstadt und dem Neckarpark, während die U19 an der König-Karls-Brücke in Richtung Neugereut abbiegt. „Der gesamte Stuttgarter Norden ist somit nicht angebunden“.