Ermittlungen gegen 84-jährigen Autofahrer
Senior rast auf Zebrastreifen – kleines Kind tot
19.08.2025 – 14:37 UhrLesedauer: 2 Min.
Verkehrsschild für einen Fußgängerüberweg: Der Fahrer war offenbar mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs. (Quelle: IMAGO/Rene Traut/imago)
Ein Autofahrer fährt eine Mutter mit Kinderwagen an – der Zweijährige stirbt. Gegen den 84-Jährigen wird nun ermittelt.
Nach einem schweren Verkehrsunfall in Berlin ist ein zweijähriges Kind im Krankenhaus gestorben. Laut Polizei ereignete sich der Unfall am Montagvormittag im Berliner Bezirk Friedrichsfelde. Eine 29-jährige Frau wollte gemeinsam mit ihrem zweijährigen Sohn in einem Kinderwagen einen Fußgängerüberweg überqueren.
Dabei wurden beide von einem Ford erfasst, der laut Zeugen mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war. Mutter und Kind wurden notoperiert, doch der Junge erlag seinen Verletzungen. Die Mutter überlebte schwer verletzt.
Der 84-jährige Autofahrer blieb unverletzt. Die Polizei hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Dem Mann wird unter anderem fahrlässige Tötung und rücksichtsloses Fehlverhalten an Fußgängerüberwegen vorgeworfen. Das Fahrzeug und der Kinderwagen wurden aus Ermittlungsgründen sichergestellt, wie eine Polizeisprecherin berichtete.
Bei dem Unfall handelt es sich nicht um einen Einzelfall. Immer wieder kommt es in der Hauptstadt zu schweren Unfällen durch überhöhte Geschwindigkeit – auch mit Todesfolge. Im Juni starb in Berlin-Oberschöneweide eine 65-jährige Fußgängerin, als ein Mann mit hoher Geschwindigkeit auf der Straße An der Wuhlheide unterwegs war. Die Frau wurde durch den Aufprall rund 30 Meter durch die Luft geschleudert und starb noch am Unfallort.
Auch im vergangenen Jahr fuhr ein 84-Jähriger mit fast 90 Kilometern pro Stunde auf einer Busspur – erlaubt waren 30. Damals traf es ebenfalls eine Mutter mit Kind im Kinderwagen. Beide starben wenig später im Krankenhaus.
Dass Senioren Unfälle verursachen, ist nicht ungewöhnlich – doch in Verbindung mit überhöhter Geschwindigkeit löst das zunehmend Debatten aus. Laut Zahlen des Statistischen Bundesamts sind Menschen ab 75 Jahren zwar seltener in Unfälle verwickelt, wenn sie aber beteiligt sind, tragen sie häufiger die Hauptschuld. Grund dafür sind unter anderem körperliche Einschränkungen, Fehleinschätzungen oder mangelnde Reaktionszeit.