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Hurrikan Erin bringt erst Zerstörung in der Karibik – und erreicht in abgeschwächter Form auch Europa mit Hitze und Starkregen. Eine Wetter-Kolumne von Dominik Jung.
Hamm –– Der tropische Wirbelsturm Erin entwickelt sich zum ersten Hurrikan der noch jungen Saison. Nachdem er zunächst Teile der Karibik bedroht und dort mit Sturmfluten, orkanartigen Böen und enormen Niederschlägen für Chaos sorgen dürfte, zieht er weiter nach Norden. Laut aktuellen Modellrechnungen dreht Erin kurz vor der Ostküste der Vereinigten Staaten ab.
Die Regensummen bis Freitag (22. August). Hurrikan Erin lädt ordentliche Regenmassen ab. © METEORED/www.daswetter.com
Anstatt direkt an Land zu treffen, zieht er parallel zur Küste nach Nordosten hinaus auf den Atlantik. Dennoch wird sein Niederschlagsfeld gigantische Ausmaße erreichen: Bis zu 350 Liter Regen pro Quadratmeter könnten niedergehen. Damit bleibt Erin trotz des Kurswechsels eine ernsthafte Gefahr für weite Teile der Region. Aktuell soll er die US-Ostküste nur streifen.
Hitze-Welle für Europa möglich
Interessant für uns in Mitteleuropa ist, dass Hurrikan Erin die großräumigen Strömungen im Atlantik entscheidend beeinflusst. Auf seiner Vorderseite wird sehr warme Luft aus Nordafrika weit nach Norden geführt – bis nach Mitteleuropa und Deutschland. In rund sieben bis neun Tagen könnte das bei uns eine spürbare Hitzewelle auslösen. Meteorologen halten einzelne heiße Spätsommertage mit Temperaturen deutlich über 30 Grad für realistisch.
Damit wären sogar neue September-Hitzerekorde denkbar, bevor die unweigerlich kühlere Jahreszeit beginnt. Solche Wetterlagen treten immer wieder auf, wenn tropische Wirbelstürme in den Nordatlantik übertreten und die Großwetterlage durcheinanderwirbeln. Für viele bedeutet das: noch einmal Badewetter mitten im Spätsommer. Doch zunächst droht ein Temperatursturz.
Tornados, Wüstenstürme, Zyklone: Wetterphänomene, die Sie kennen solltenFotostrecke ansehenHurrikansaison im Atlantik: Starke Saison oder Spätstarter?
Bemerkenswert ist auch der Zeitpunkt, zu dem Erin entstanden ist. Die Hurrikansaison im Atlantik begann in diesem Jahr ungewöhnlich spät. Während es im Vorjahr um diese Zeit bereits den dritten oder vierten Sturm gab, markiert Erin jetzt erst den Auftakt. Ob die Saison insgesamt schwach bleibt oder nun verspätet richtig Fahrt aufnimmt, bleibt abzuwarten. Klar ist: Tropische Wirbelstürme haben zunehmend Einfluss auf unser Wetter in Europa.
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Auch wenn Erin in abgeschwächter Form ankommt, können wir die Folgen in Form von Hitze und später auch Regen deutlich spüren. Die kommenden Wochen dürften also spannend bleiben – sowohl für die Küsten der Karibik und der USA als auch für uns in Deutschland.