Nach einem Cyberangriff auf die Berliner
Senatsjustizverwaltung hat die SPD
im Bundestag einen besseren Schutz vor Spionage gefordert. „Dieser Fall
zeigt schon fast bilderbuchmäßig, wie professionell und gefährlich
Cyberangriffe, mutmaßlich von anderen Staaten, geplant und durchgeführt
werden“, sagte der innenpolitische Sprecher der SPD, Sebastian Fiedler,
dem Tagesspiegel. „Wir befassen uns gerade damit, wie wir den
Schutz weiter ausbauen können“, sagte er. Dazu gehörten auch
zusätzliche Befugnisse und Fähigkeiten der Kriminalpolizei im Bund und in den Ländern sowie der Nachrichtendienste.
Berlins Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) war zuvor Opfer
eines Cyberangriffs geworden. Dabei wurden personenbezogene Daten entwendet. Darunter waren laut einem Bericht des Spiegels auch der digitale Kalender Badenbergs sowie private Daten wie ihre
Wohnadresse.
Hohe Professionalität der Angreifer laut Fiedler
„Ich kenne Senatorin Felor Badenberg gut. Sie
ist durch und durch Profi. Wenn selbst in ihrem Büro ein solcher Angriff
gelingt, weist das auf eine hohe Professionalität der Angreifer hin“,
sagte Fiedler. Hier sei nicht allein die Person Badenberg
angegriffen worden. „Der Angriff galt der Senatorin Badenberg, also der
Landesregierung des Landes Berlin als Verfassungsorgan.“
Die Senatsverwaltung hatte am Dienstag mitgeteilt,
dass es zu einer gezielten Cyberattacke auf einen Arbeitsplatzrechner im
Leitungsbereich des Hauses gekommen war. Der PC sowie mögliche
„Korrespondenzgeräte“ seien daraufhin unmittelbar vom Netz getrennt
worden. Das Landeskriminalamt, der zentrale IT-Dienstleister des Landes,
das Cyber Defence Center und das Computer Emergency Response Team seien beim ersten Verdacht informiert worden.
© Lea Dohle
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Die Angreifer hatten sich dem Spiegel-Bericht zufolge als ranghohe
Vertreter des Zentralrats der Juden ausgegeben, die Badenberg demnach um
Unterstützung für ein Forschungsvorhaben zur Antisemitismusbekämpfung
baten. Ein Mitarbeiter der Senatsverwaltung klickte
auf einen Link in einer E-Mail, wodurch der Computer offenbar mit
Schadsoftware infiziert wurde. Die Täuschung fiel dem Bericht zufolge erst
auf, als der Mailschreiber nicht mehr auf Nachfragen reagierte und
Badenbergs Büro auf anderem Wege Kontakt zum Zentralrat aufnahm.
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