Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Diese Denkmale gelten laut Schwarzbuch als „gefährdet“

19.08.2025 – 15:19 UhrLesedauer: 2 Min.

VW-Tower - Hanover, Lower Saxony, GermanyVergrößern des Bildes

„Telemoritz“ in Hannover (Archivbild): Laut Schwarzbuch gilt der VW-Turm in der Innenstadt als „gefährdet“. (Quelle: Diego Grandi/imago)

Zwei markante Gebäude in Hannover gehören laut Schwarzbuch der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zu den gefährdeten. Andere Denkmale in Niedersachsen sind bereits „verloren“.

In Hannover sind zwei bekannte Bauwerke von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) als gefährdet eingestuft worden: das Conti-Altgebäude im Stadtteil Linden-Limmer und der VW-Turm mit dem Spitznamen „Telemoritz“ in der Innenstadt. Beide finden sich im neuen „Schwarzbuch“ der DSD wieder, in dem die Stiftung bundesweit auf bedrohte oder bereits verlorene Baudenkmale aufmerksam macht.

Laut der Stiftung sind allein in den Jahren 2023 und 2024 mindestens 900 Denkmale in Deutschland verschwunden – auch in Niedersachsen. Dort traf es unter anderem die sogenannte Kohlenkirche in Stadthagen oder ein Bahnwärterhaus in Adelheidsdorf.

„Jedes verlorene Denkmal ist auch ein Stück verlorene Erinnerung, Identität und Kultur“, heißt es im Schwarzbuch. Eigentümer ließen sich vor einem Abriss in vielen Fällen den Denkmalschutz aufheben – entweder durch Behörden oder nach Gerichtsentscheidungen.

Als „verloren“ gelten in Niedersachsen etwa das Gasthaus „Sotti’s“ in Verden, die Hofstelle Brüggemann in Bergen oder ein Waldarbeiterhaus in Prezelle. Auch Bremen ist betroffen: Dort werden die Fliegerhalle der Wollkämmerei sowie die Dionysiuskirche in Bremerhaven-Wulsdorf als verloren eingestuft.

In dem „Schwarzbuch der Denkmalpflege – ein Verzeichnis verlorener Geschichte 2023/2024“, in welchem die Gebäude aufgelistet sind, werden DSD-Angaben zufolge zum ersten Mal Verluste und Bedrohungen in der deutschen Denkmallandschaft exemplarisch dargestellt. Die DSD habe hierfür flächendeckend recherchiert und verlorene sowie gefährdete Denkmale gesammelt, kategorisiert und aufgearbeitet, heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung.

Die DSD ist nach eigenen Angaben die größte private Initiative für Denkmalschutz in Deutschland. Sie setzt sich unter anderem mit pädagogischen Schul- und Jugendprogrammen und bundesweiten Aktionstagen für den Erhalt bedrohter Denkmale ein. Die Stiftung finanziert ihre Arbeit vor allem durch private Zuwendungen und Spenden.

Als gefährdet wird neben dem „Telemoritz“ im Zentrum Hannovers sowie dem Conti-Altgebäude im Stadtteil Limmer auch das Gasthaus „Schwarzer Bär“ in Göttingen eingestuft.

Der „Telemoritz“ war im Dezember 2024 durch den Verkauf an einen Unternehmer aus Hannover vor dem Abriss bewahrt worden. Der vorherige Eigentümer, Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN), hatte seinerzeit mitgeteilt, dass dort Wohnungen entstehen sollen. Investor Oliver Blume plant dort zudem Kultur- und Eventflächen sowie öffentliche Gärten über zwei Etagen.