Die deutsche Notfallreserve besteht aus der sogenannten „zivilen Notfallreserve“ (ZNR), die Reis, Hülsenfrüchte und Kondensmilch umfasst, und der „Bundesreserve Getreide“ (BuRe). Wieviel genau darin enthalten ist, das möchte die zuständige Behörde nicht preisgeben. Geheimhaltungsgründe, sagt die BLE gegenüber der Nachrichtenagentur AGRA Europe. 

Licht ins Dunkel bringt eine schriftliche Frage von AfD-Agrarsprecher Stephan Protschka an die frühere Ampelregierung aus dem März 2022. Laut der seinerzeitigen Antwort der Bundesregierung waren zum Stichtag 31. Dezember 2021 in den landesweit rund 300 BuRe-Lagerstätten 582.000 Tonnen Weichweizen, 56.000 Tonnen Hafer und 67.000 Tonnen Roggen eingelagert. Das sind insgesamt 705.000 Tonnen Getreide. Zum Vergleich: Zu Nahrungszwecken werden in Deutschland jedes Jahr 8,7 Mio. t Getreide verwendet. 

Aus der zivilen Notfallreserve können weitere rund 126.000 Tonnen Reis und Hülsenfrüchte mobilisiert werden, aufgeteilt in 52.000 Tonnen Langkornreis, 31.000 Tonnen Mittelkornreis, 24.000 Tonnen Erbsen und 18.000 Tonnen Linsen. Darüber hinaus waren rund 5.000 Tonnen Kondensmilch bei den entsprechenden Herstellern eingelagert. 

Aber wie lange kann das die deutsche Bevölkerung versorgen? So eine Berechnung ist komplex und hängt von zahlreichen Faktoren ab. Eine überschlägige Berechnung könnte so aussehen: Ende 2021 lebten laut Destatis gut 83,2 Millionen Personen in Deutschland. Zur gleichen Zeit wurden die oben aufgeführten Reserven gelagert.