Er sollte Korruption bekämpfen
700.000 Euro Bargeld: Neue Vorwürfe gegen Ex-EU-Kommissar
20.08.2025 – 16:30 UhrLesedauer: 1 Min.
Didier Reynders kontrollierte in Brüssel als EU-Kommissar auch den Kampf gegen Korruption. (Archivbild) (Quelle: IMAGO/Ricardo Rubio/imago)
Der frühere EU-Kommissar Didier Reynders muss sich wegen Verdachts auf Geldwäsche verantworten. Jetzt gerät eine Großbank ins Visier der Ermittler.
Jetzt gerät auch die belgische Tochter der Großbank ING ins Visier der Fahnder. Nach Recherchen der Zeitung „Le Soir“ zahlte Reynders zwischen 2008 und 2018 rund 700.000 Euro in bar auf sein ING-Konto ein. Erst 2018 hakte die Bank wegen der Herkunft der Geldmittel nach, die zuständigen belgischen Behörden wurden erst 2023 über die hohen Bargeldeinzahlungen informiert. Das widerspricht den belgischen Vorgaben. Mehrere hochrangige ING-Mitarbeiter wurden deshalb jetzt von den Fahndern vernommen.
Reynders war von 2019 bis 2024 EU-Kommissar. Davor amtierte der liberale Politiker in Belgien unter anderem als Finanz- und als Außenminister. Vorwürfe gab es schon damals. So berichteten belgische Medien über unsaubere Geschäfte rund um den Bau der belgischen Botschaft im Kongo. Auch über Geldwäschepraktiken rund um Kunsthandel gab es Gerüchte. Dennoch schlug die belgische Regierung Reynders für den Top-Job in Brüssel vor.
Nachdem die ING in Belgien auf Reynders aufmerksam geworden war, wechselte dieser seine Strategie und spielte im großen Stil Lotto. Gewinne wanderten auf sein Konto. Wegen der regelmäßig hohen Glücksspieleinsätze geriet Reynders schließlich ins Visier der Fahnder.