Viele Gesichter aus dem deutschen Fußball spielen inzwischen weitgehend unbeachtet von den Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: zwei Ex-Spieler des BVB.

Im Sommer 2019 setzte Borussia Dortmund durchaus große Hoffnungen in einen satten Kaderumbruch: Für viel Geld wurde unter anderem Mats Hummels zurück zum BVB gelockt, Emre Can geliehen, Leihspieler Paco Alcacer fest verpflichtet sowie Nico Schulz, Julian Brandt und ein gewisser Thorgan Hazard von der Bundesliga-Konkurrenz losgeeist.

Letzterer heuerte mit der Empfehlung von 90 Torbeteiligungen (46 Tore/44 Vorlagen) in 182 Spielen für Borussia Mönchengladbach im Ruhrpott an – entsprechend groß waren die Erwartungen an den jüngeren Bruder von Eden Hazard, der im selben Sommer für mehr als 120 Millionen Euro vom FC Chelsea zu Real Madrid gewechselt war. 

Haken an der Sache: Eine starke Debütsaison mit sieben Treffern und 13 Vorlagen in 33 Bundesliga-Spielen war für Hazard beim BVB schon das mit großem Abstand höchste der Gefühle. Vor allem auf der ganz großen Bühne, der Champions League, tauchte der Belgier schlicht zu häufig ab. Nach 22 Einsätzen in der europäischen Fußball-Königsklasse standen gerade einmal zwei Treffer und zwei Assists auf dem Zettel, die nicht dem obersten Regal zuzuordnen sind.

2022/23 war der Offensiv-Allrounder bereits nur noch Edeljoker, eine Leihe zur PSV Eindhoven endete ebenfalls ernüchternd, sodass die Dortmunder Hazard 2023 für gerade einmal vier Millionen Euro in seine Heimat zum RSC Anderlecht ziehen ließen. 

Im belgischen Fußball-Oberhaus wusste der 32-Jährige durchaus zu gefallen, wurde jedoch auch immer wieder von Verletzungen (unter anderem einem Kreuzbandriss) empfindlich ausgebremst – bis jetzt!

Den Start der belgischen Liga-Saison 2025/26 würde sich Hazard wohl nur zu gerne eingerahmt übers Bett hängen: Von vier Partien gewann Anderlecht drei, Hazard stand in jeder Partie in der Anfangsformation und erzielte bereits vier Treffer. Eine Ausbeute, mit der Hazard derzeit von der Spitze der belgischen Torjägerliste grüßt. 

Die Formel des Erfolgs scheint einfach: Anstatt wie im Gros seiner Karriere zwischen den offensiven Flügeln und dem offensiven Mittelfeld hin- und hergeschickt zu werden, wird Hazard konsequent hinter einem Stoßstürmer eingesetzt. „Das liegt mir besser und ich fühle mich in dieser Position auch viel wohler“, zitierten Vereinsmedien Hazard auf die neue Konstanz angesprochen. 

Wie wohl er sich fühlt, kann Hazard bereits am Donnerstag wieder unter Beweis stellen. Dann empfängt Anderlecht im Rahmen der Qualifikation zur Conference League AEK Athen. Das Hinspiel stellt dann den Auftakt eines Duells dar, nachdem feststeht, welche Klubs letztlich in der Gruppenphase antreten.

Einstiges BVB-Wunderkind beendet Durststrecke

Ähnlich brisant gestaltet sich schon am Mittwoch die Lage für den FC Kopenhagen, der ab 21 Uhr beim FC Basel gastiert, um sich die bestmögliche Ausgangslage für eine Teilnahme an der Liga-Phase der Champions League zu verschaffen. Die Hoffnungen der Dänen dürften dabei ebenfalls auf einem Ex-Dortmunder ruhen: dem einstigen BVB-Wunderkind Youssoufa Moukoko.

Der Angreifer, der immer noch die Rekorde für den jüngsten Bundesliga-Spieler, den jüngsten Bundesliga-Torschützen und den jüngsten WM-Spieler der DFB-Geschichte innehat, brach seine Zelte beim BVB nach einem heftigen Absturz unlängst endgültig ab, um in Dänemark sein Glück zu versuchen. 

Einen herausragenden Start legte der 20-Jährige allerdings nicht aufs Parkett: Nach sieben Einsätzen wartete der Angreifer immer noch auf sein erstes Tor – dann platzte der Knoten.

Beim 3:1-Sieg gegen den FC Nordsjaelland feierte Moukoko endlich sein Tordebüt für Kopenhagen. Mit einem oder mehreren Treffern gegen Basel könnte der Youngster endlich wieder zeigen, dass man ihn noch lange nicht abschreiben darf.