Gelsenkirchen. Revier-Derby in der 2. Fußball-Bundesliga zwischen Schalke und Bochum hält auch die Kräfte der Bogestra und der Polizei Gelsenkirchen auf Trab.

Dieses Fußball-Spiel trägt den inoffiziellen Beinamen „Straßenbahn-Derby“. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Denn die Linie 302 verbindet die beiden Städte Bochum und Gelsenkirchen ja tatsächlich auf direktem Wege miteinander. Wenn an diesem Samstagabend (Anstoß: 20.30 Uhr, Veltins-Arena) das Revier-Duell in der 2. Bundesliga zwischen dem FC Schalke 04 und dem VfL angepfiffen wird, steht auch für die Bogestra wieder ein arbeitsreicher Tag auf dem Programm.

In der Spitze sind 30 Straßenbahnen der Bogestra im Einsatz

„Wenn unsere beiden großen Vereine gegeneinander spielen, ist das auch für uns immer etwas Besonderes“, erklärte Bogestra-Sprecher Christoph Kollmann am Mittwoch auf WAZ-Anfrage. Zuletzt habe es dieses Aufeinandertreffen in der Erstliga-Saison 2022/23 gegeben, so Kollmann. Nun, nach zwei Spielzeiten ohne direkte Aufeinandertreffen, begegnen sich die jeweiligen Top-Clubs der Nachbarstädte nun wieder in Punktspielen.


Bei Fußballspielen in der Gelsenkirchener Arena reisen immer Tausende Fans mit der Straßenbahn an.

Bei Fußballspielen in der Gelsenkirchener Arena reisen immer Tausende Fans mit der Straßenbahn an.
© Thomas Richter

„In der Spitze werden bis zu 30 Straßenbahnen unterwegs sein. Insgesamt 50 unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind im Einsatz“, nennt Kollmann konkrete Zahlen zum bevorstehenden Großereignis. Der Bogestra-Sprecher betont, dass die Linie 302 aber vornehmlich von Schalke-Fans genutzt wird. Der Großteil steigt am Hauptbahnhof zu und reist von dort bis zur Haltestelle „Veltins-Arena“. Beim Rückreiseverkehr nach Spielschluss sei der Andrang erfahrungsgemäß noch größer, weil dann fast alle zeitgleich in Richtung Straßenbahn-Haltestelle strömen. Dann stünden aber genügend Fahrzeuge bereit, um die abreisenden Fans in Richtung Hauptbahnhof und Altstadt zu befördern.

Fans des VfL werden in 25 Shuttle-Bussen nach Gelsenkirchen befördert

Für die Fans des VfL soll das „Straßenbahn-Derby“ hingegen kurioserweise komplett ohne Straßenbahn-Nutzung über die Bühne gehen. Für sie werden laut Bogestra bis zu 25 Shuttle-Busse bereitgestellt. Diese fahren am Ruhrstadion an der Castroper Straße in Bochum ab und bringt die Gäste-Anhängerschaft von dort direkt bis zum Gäste-Bereich an der Schalker Arena. Die Polizei erwartet zudem, dass eine gewisse Anzahl an Bochumer Anhängern nicht mit dem ÖPNV, sondern mit dem privaten Pkw anreisen wird.

„Die Shuttle-Busse werden von unseren Kräften mit einer Eskorte begleitet“, erklärte Stephan Knipp, Sprecher der Polizei Gelsenkirchen. Wie viele Polizisten am Samstag vor Ort sein werden, wollte Knipp aus einsatztechnischen Gründen zahlenmäßig nicht genau beziffern. „Es ist aber kein Hochrisikospiel“, sagte er zur Einstufung. Für die Polizei sei dies vielmehr „ein ganz normales Fußballspiel“, betont Knipp, und keinesfalls zu vergleichen mit jenem Aufwand, der bei Spielen gegen den Rivalen aus Dortmund Standard ist. In Duellen gegen den BVB fährt die Polizei im Stadion-Umfeld oft Wasserwerfer auf und patrouilliert mit Reiterstaffeln. Alles das soll es am Samstagabend wohl nicht geben.

Bogestra und Polizei hoffen, dass es ein friedliches Kräftemessen bleiben wird, bei dem allein der Sport im Mittelpunkt steht.