Stand: 20.08.2025 18:58 Uhr

Kurz und schmerzhaft – so startete die Deutschland Tour 2025. Die 3,1 Kilometer auf dem Gelände der Zeche Zollverein in Essen verlangten den Fahrern viel ab. Auch Zeitfahr-Spezialist Sören Waerenskjold, der den Prolog für sich entscheiden konnte.

Mit hochrotem Kopf lächelte Sören Waerenskjold in die Kamera, nachdem der letzte Fahrer im Ziel war. Mit einer Zeit von 3:31 Minuten war der Norweger der Schnellste auf dem Kurs und geht damit als Führender auf die Etappe am Dienstag. Der Brite Samuel Watson legte auf den letzten Metern einen starken Endspurt hin, verpasste die Bestzeit aber knapp und kam 0,52 Sekunden langsamer als Waerenskjold ins Ziel. Marco Haller aus Österreich fuhr mit einer Zeit von 3:33,59 Minuten auf Platz drei.

Dass Top-Favorit Jonathan Milan nur auf Platz 15 landete, sorgte für eine kleine Überraschung. Der Star am Sprinterhimmel war als letzter Fahrer auf die Strecke gegangen und fuhr mit 5 Sekunden Rückstand ins Ziel. In den kommenden Tagen wird sicherlich mit ihm zu rechnen sein.

Bester Deutscher auf Platz 14

Marius Mayrhofer fuhr als bester Deutscher auf Platz 14. „Ich bin zu langsam angegangen. Das habe ich verschätzt, deswegen hatte ich auf der Zielgerade noch etwas mehr Energie übrig und konnte das aber dann nicht in Zeit ummünzen“, sagte der 24-Jährige nach dem Rennen im ZDF.

Florian Lipowitz, der bei der Tour de France für Furore gesorgt hatte zeigte sich mit seinem 35. Platz zufrieden. „Drei Kilometer sind nicht so mein Ding, vor allem wenn man länger kein Rennen gefahren ist“, sagte er, kurz nach seinem Urlaub. Er wolle den Rest der Tour von „Tag zu Tag“ angehen. „Die Deutschland Tour ist vor allem etwas für Sprinter“, so der Bergspezialist.

Degenkolb-Comeback

Spaß haben – mit diesem Motto war John Degenkolb den Auftakt der Deutschland Tour angegangen. Vor gerade einmal vier Monaten war der 36-Jährige bei der Flandern-Rundfahrt schwer gestürzt und hatte sich Brüche in Hand, Ellenbogen, Unterarm und Schlüsselbein zugezogen. Sein Comeback verlangte Degenkolb einiges ab: „Es tut gut, zurück zu sein“, sagte er sichtlich außer Atem nach dem Prolog am ZDF-Mikro: „Ich bin mega happy, auch wenn das sehr schmerzhaft war, der Blutgeschmack bleibt noch ein paar Minuten im Mund.“

Die 3,1 Kilometer absolvierte Degenkolb, einer der ältesten Fahrer im Feld, in respektablen 3:45 Minuten und landete am Ende auf Platz 77.

Vier Etappen folgen

Dem Prolog in Essen folgen vier Etappen mit Herford, Arnsberg, Kassel und Magdeburg als Zielorten. Insgesamt 735,4 Kilometer legen die 18 gemeldeten Teams zurück. Die erste Etappe von Essen nach Herford ist 202,6 Kilometer lang. Am dritten Tag stehen 190,3 Kilometer von Herford nach Arnsberg auf dem Programm. Nach der vierten Etappe von Arnsberg nach Kassel über 175,7 Kilometer könnte sich eine Vorentscheidung abzeichnen. Der finale Sieger wird nach der letzten Etappe, die in Halle (Saale) startet, nach 163,7 Kilometern in Magdeburg gekürt.