Ein Mann sitzt in sächsischer Abschiebehaft im Hungerstreik – fast unbemerkt von der Öffentlichkeit. Denn das undurchsichtige System dahinter wird kaum noch hinterfragt.
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In der Dresdner Abschiebehaftanstalt sitzt Hamza Avşar im Hungerstreik, protestiert gegen seine Abschiebung und die Haftbedingungen. Trotz psychischer Probleme und Suizidversuchen fehlt ihm eine angemessene Betreuung. Politiker und Behörden rechtfertigen die Abschiebung, während Unterstützer die unmenschlichen Zustände kritisieren. Avşar kämpft gegen die Abschiebepraxis und für sein Recht auf Asyl, obwohl sein Antrag bereits abgelehnt wurde. Sein Schicksal verdeutlicht die Diskrepanz zwischen Gesetzen, Behördenabläufen und persönlichen Schicksalen in der Abschiebepolitik.
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Hamza Avşar, 48
© privat
Wie angespannt alle sind, merkt man am Ende des Treffens. Freitag vergangener Woche, im Besucherraum der Dresdner Abschiebehaftanstalt. Am Tisch sitzt Hamza Avşar, 48, mit ausgezehrtem Gesicht, in einer Jeans, die ihm viel zu groß ist, und mit einem Handtuch über den Schultern, weil er friert. Avşar ist seit Mitte Juni mit kurzer Unterbrechung im Hungerstreik. Er protestiert gegen seine Abschiebung in die Türkei, die bereits mehrmals angesetzt war, aber an seinem Widerstand scheiterte. Und gegen die Bedingungen in der Abschiebehaftanstalt. Er trinke nur gesüßtes Wasser, Tee, Kaffee, sagt er. Nachts könne er trotz Schlaftabletten nicht schlafen; Gedanken vergesse er von einem Moment auf den anderen; er fühle sich schlapp. Und: „Mir ist klar, dass ich hier sterben werde.“ Es klingt wie: Ich bin bereit dazu.