In Kroatien soll es wieder einen Fall einer extrem überteuerten Taxifahrt gegeben haben: Eine Touristin aus Neuseeland namens Carol Cowan habe für eine etwa 1,5 Kilometer lange Fahrt in der Hauptstadt Zagreb 1506 Euro von ihrem Konto abgebucht bekommen, berichtete die Zeitung „Jutarnij List“. Einen Teil dieses Geldes bekam die Frau später zurück, hieß es weiter.
Gegen den Fahrer wird laut der Zeitung nun wegen Steuerhinterziehung ermittelt, da er keine Rechnung ausgestellt haben soll. Der überhöhte Preis sei dagegen nicht Gegenstand der Ermittlungen, weil die Taxi-Fahrpreise in Kroatien nicht gesetzlich geregelt sind. Die Fahrer haben freie Hand. Deswegen wird seit Langem vor Abzocke in dieser Branche gewarnt.
Touristin wollte vom Zagreber Hauptbahnhof in die Innenstadt
Die Touristin ließ sich im Mai vom Zagreber Hauptbahnhof zu einem Ziel in der Innenstadt fahren – je nach Route maximal 1,6 Kilometer. Der Zähler im Wagen habe 185 Euro angezeigt, berichtete die Betroffene. Auf ihren Protest hin soll der Fahrer einen „Rabatt“ auf 150 Euro angeboten haben, den sie unter Druck akzeptierte.
Da Cowan nicht so viel Bargeld dabei hatte, rief der Fahrer den „Chef“, der ein Lesegerät für Bank-Karten hatte. Dieser, seines Zeichens Eigentümer und einziger Angestellter seines Taxiunternehmens, gab die Summe ein und die Touristin die PIN-Nummer ihrer Karte.
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Als sie später feststellte, dass „Ivan M. Taxi“ 1506 Euro abgebucht hatte, war Cowan fassungslos: Dies war die Hälfte des Budgets für ihre gesamte Reise. Da sie nicht wusste, ob ihre Kartendaten gestohlen worden waren und die Polizei in Zagreb ihr nicht wirklich weiterhelfen konnte, beschloss Cowan nach ihren Angaben ihre Reise abzubrechen und zurück nach Neuseeland zu fliegen. Der Flug von Kroatien nach Singapur kostete dabei weniger als ein Drittel des Preises, den sie für die Taxifahrt bezahlt hatte.
„Ich habe alles abgesagt, den Rest der geplanten achtwöchigen Reise, die Unterkunft und die Tour durch Griechenland“, sagte Cowan der „Jutarnji List“.
Zu Hause habe die Frau über die kroatische Botschaft den Mann bei der Polizei angezeigt. Nachdem die Zeitung über den Fall berichtet hatte, soll der Fahrer ihr 1.350 Euro zurücküberwiesen haben. Er sprach von einem „Versehen“. (dpa, jmi)