Die geplante Umzäunung des Händel-Denkmals auf dem halleschen Marktplatz sorgt weiterhin für intensive Diskussionen in der Stadtgesellschaft. Nachdem Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt angekündigt hatte, dem Stadtrat eine Beschlussvorlage zur Abstimmung direkt nach der Sommerpause vorzulegen, reagierten der SPD-Stadtverband und die SPD-Ratsfraktion mit einer Bürgerbefragung – und das mit überraschend hoher Beteiligung.
Bürger sprechen sich deutlich gegen Zaun aus
Insgesamt 1.996 Bürgerinnen und Bürger Halles beteiligten sich an der viertägigen Befragung, die sowohl online als auch direkt vor Ort auf dem Marktplatz stattfand. Die zentrale Frage lautete: „Braucht das Händel-Denkmal einen Zaun?“ – Mit einem klaren Ergebnis: Nur 25,4 Prozent der Befragten befürworteten den Zaun, 70 Prozent sprachen sich dagegen aus, 4,5 Prozent waren unentschlossen.
Marktgestaltung: Grüne Oase statt Gitter
Neben der Zaunfrage beschäftigte sich die Umfrage auch mit der generellen Aufenthaltsqualität auf dem Marktplatz. Hier deckten sich die Ergebnisse der Befragung mit den Schwerpunkten des bereits zwischen November 2024 und März 2025 erarbeiteten Leitbilds Markt, an dem sich zahlreiche Hallenserinnen und Hallenser beteiligt hatten.
Die Befragten wünschen sich vor allem:
– Mehr Grün und Pflanzen (83,8 %)
– Beschattungselemente (72,7 %)
– Mehr Sitzgelegenheiten (69,4 %)
Individuelle Vorschläge zur Verbesserung des Marktes wurden von 443 Teilnehmenden eingereicht und sollen nun von der SPD-Ratsfraktion ausgewertet und in konkrete Anträge überführt werden.
SPD sieht Umfrage als Vorbild für künftige Bürgerbeteiligung
Die SPD kündigte an, die Ergebnisse der Befragung in die anstehenden Beratungen des Stadtrats einzubringen.
Ein interessanter Aspekt: Im offiziellen Leitbild zur Umgestaltung des Marktes taucht das Wort „Zaun“ kein einziges Mal auf. Vielmehr wird darin die Auslobung eines Wettbewerbs zur Gestaltung eines neuen Wasserspiels mit Stadtmobiliar und Beschattung als nächster konkreter Schritt genannt.