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Frau begutachtet ihr Gesicht im SpiegelSonnenschutz schützt die Hautzellen vor vorzeitiger Alterung und Schäden. © Magdalena Rodziewicz/dpa-tmn

UV-Strahlen belasten die Hautstruktur tiefgreifend und lösen Schäden aus, die meist erst Jahre später sichtbar werden. Experten liefern Schutzstrategien.

Fulda – Während wir die Sonne genießen, zahlen wir unbewusst auf ein unsichtbares Konto ein – ein Konto, das später mit Falten, Pigmentflecken und Elastizitätsverlust abrechnet. Denn die Sonne ist nicht nur ein Lebensspender, sondern birgt auch eine unsichtbare Gefahr: UV-Strahlen, die tief in die Haut eindringen und dort bleibende Schäden hinterlassen. Dermatologin Dr. Ephsona Sencoru und Dermatologe Dr. Markus Reinholz erklären, wie genau UV-Strahlung die Hautalterung beeinflusst, und warum Sonnenschutz nicht nur eine Frage des Sommers ist, sondern eine lebenslange Aufgabe.

UV-Strahlen: Unsichtbare Gefahr für die Haut

„Prinzipiell ist es so, dass UV-Strahlen Zellschäden in den tieferen Hautschichten verursachen“, erklärt Shencoru. Dabei spielen vor allem zwei Faktoren eine Rolle: DNA-Schäden und die Bildung freier Radikale. Während UV-B-Strahlen hauptsächlich für akute Schäden wie Sonnenbrand verantwortlich sind, fördern UV-A-Strahlen die Hautalterung, schreibt 24vita.de.

Sonnenschutz-Checkliste

Mit der Sonnenschutz-Checkliste ermöglichen Sie verlässlichen Schutz von Haut und Augen vor schädlicher UV-Strahlung. Praktisch für den Alltag, unterwegs oder den nächsten Strandurlaub. HIER kostenlos als PDF herunterladen.

Zusammenschnitt Sonnenschutz-Checkliste und Download-Button. In der Sonnenschutz-Checkliste finden Sie alle wichtigen Schutzmaßnahmen gegen UV-Strahlung auf einen Blick. © IPPEN MEDIA & imagebroker/IMAGO

Die sichtbaren Zeichen dieser Alterung sind vielfältig: „Falten, Elastizitätsverlust, Pigmentflecken und ein unebener Hautton, all das sind Folgen der UV-Strahlung“, so die Dermatologin. Studien zeigen, dass bis zu 80 Prozent der sichtbaren Hautalterung auf UV-Exposition zurückzuführen sind, und nicht, wie oft angenommen, ausschließlich auf genetische Veranlagung, ergänzt Reinholz.

Die Haut hat ein Gedächtnis – und ein „Lichtkonto“

Ein besonders anschauliches Bild liefert die Dermatologin mit dem Konzept des „Lichtkontos“. „Man kann sich das so vorstellen, dass wir unser ganzes Leben lang auf ein Lichtkonto einzahlen. Jede Sonnenexposition kann sich summieren, und irgendwann in Form von Hautschäden oder sogar Hautkrebs zeigen.“

Doch nicht nur das „Lichtkonto“ ist entscheidend, sondern auch, dass sich die Haut jeden Sonnenbrand merkt. „Die Haut vergisst nichts“, betont Reinholz. Selbst wer im Alter die Sonne meidet, trägt die Spuren früherer Sonnenbäder auf der Haut.

Damit Sie sich optimal vor der Sonne schützen können, haben wir für Sie das PDF „Sonnenschutz-Checkliste“ zusammengestellt – HIER kostenlos herunterladen.

Prävention als Schlüssel zu gesunder Haut

Es gibt aber auch gute Nachrichten: Hautalterung durch UV-Strahlen lässt sich verlangsamen. „Täglicher Sonnenschutz ist das A und O, auch an bewölkten Tagen oder im Winter“, betont Shencoru. Dabei geht es nicht nur um Sonnencreme, sondern auch um physikalischen Schutz wie Hüte oder Kleidung.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die richtige Pflege. Antioxidantien wie Vitamin C können freie Radikale neutralisieren und so die Haut zusätzlich schützen. „Diese Wirkstoffe sind eine gute Ergänzung, um oxidativen Stress zu reduzieren und die Hautalterung zu verlangsamen“, erklärt sie.

Zudem räumt Reinholz mit einem häufigen Missverständnis auf: „Bräune ist kein Schutz, sondern ein Schadenszeichen.“ Auch das Argument, dass Sonnenschutz die Vitamin-D-Bildung blockiert, hält er für überholt. „Gerade bei einem hohen UV-Index reichen fünf bis zehn Minuten Sonne auf dem Handrücken aus, um den täglichen Bedarf zu decken. Dafür braucht es keine stundenlange Sonnenexposition.“

Die Expertin und der Experte

Dr. med. Ephsona Shencoru ist Fachärztin für Dermatologie mit Ausbildung an der Charité, Universitätsmedizin Berlin. Über ihren Blog und Instagram-Kanal The Skin Questionnaire vermittelt sie seit 2020 wissenschaftlich fundiertes Wissen rund um Hautgesundheit.

Portrait von Dr. med. Ephsona Shencoru. Dermatologin Dr. med. Ephsona Shencoru erklärt im Interview, wie man Sonnenschutzmittel richtig versteht und anwendet. © Dr. med. Ephsona Shencoru

Professor Dr. Markus Reinholz ist ein international ausgezeichneter Dermatologe und außerplanmäßiger Professor an der LMU München. Seit 2023 leitet er die Praxis Dermatologie München Schwabing, die er mit modernster Diagnostik und Präventionsmedizin neu ausgerichtet hat.

Portrait von Dermatologe Dr. Markus Reinholz.Dermatologe Dr. Markus Reinholz spricht über das steigende Hautkrebsrisiko durch UV-Strahlung. © Dr. Markus Reinholz

UV-Schutz ist nicht nur eine Maßnahme gegen Hautkrebs, sondern auch die effektivste Anti-Aging-Therapie. „Wer täglich Sonnenschutz verwendet, hat nicht nur ein geringeres Hautkrebsrisiko, sondern altert auch langsamer“, erklärt der Dermatologe. Studien zeigen, dass konsequenter UV-Schutz die Hautqualität langfristig verbessert und den Abbau von Kollagen verlangsamt – ein zentraler Faktor für die Entstehung von Falten.

UV-Schutz ist die beste Anti-Aging-Therapie

„UV-Strahlen lassen unsere Haut altern, das ist eine Tatsache, die wir nicht ignorieren können“, fasst Shencoru zusammen. Doch mit dem richtigen Schutz und einer bewussten Pflege lässt sich viel erreichen. Wer frühzeitig handelt, kann nicht nur Falten und Pigmentflecken vorbeugen, sondern auch das Risiko für ernsthafte Hauterkrankungen minimieren.

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