17 von 37 Autofahrern, die unter Drogeneinfluss standen – das ist die Bilanz einer Schwerpunktkontrolle, die die Polizei vor zwei Wochen auf der Kölner Straße Höhe Schlägelstraße unweit des Hauptbahnhofs durchgeführt hatte. Fast die Hälfte der kontrollierten Fahrzeugführer hatten also nach ersten Erkenntnissen (in der Regel durch Vortests bei Urin und Speichel) unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln gestanden, als sie hinter dem Steuer saßen. Entsprechende Bluttests, die das Resultat bestätigen müssen, waren laut der Mitteilung der Polizei veranlasst worden.
Zwar lasse sich aus dieser hohen Zahl bei einer einzelnen Kontrolle keine Schlussfolgerung für ganz Düsseldorf ziehen, sagte ein Polizeisprecher und bezeichnete das Resultat als „womöglich traurigen Zufall.“ Zum Vergleich: Bei einer Alkohol- und Drogenkontrolle im Juni in Oberbilk standen „nur“ 16 von 91 kontrollierten Fahrzeugführern unter Drogeneinfluss. Aber: „Alkohol und Betäubungsmittel sind ein Problem im Straßenverkehr“, sagt der Sprecher. Je mehr man kontrolliere, desto mehr Verstöße stelle man auch fest. „Und es zeigt, dass unter unseren Kollegen viele ein Auge für solche Fahrzeugführer haben und sich dementsprechend die Trefferquote erhöht hat.“
Das belegt auch der jährliche Verkehrsbericht der Polizei. Demnach wurde 2024 ein Anstieg von 783 (2023) auf 1058 Verstößen im Stadtgebiet registriert, was einem Plus von mehr als einem Drittel entspricht. Ob es dabei einen Zusammenhang zur Cannabis-Teillegalisierung gibt, sei allerdings schwierig zu beantworten. Noch gebe es keine Zahlen, auf deren Basis eine valide Aussage dazu getroffen werden könne. Fakt sei aber, dass auch Cannabis eine der Problemstellungen im Straßenverkehr darstelle. „Wer so etwas konsumiert, sollte sich nicht hinter das Steuer eines Fahrzeugs setzen.“
Zwar gilt bei Cannabis ähnlich zu Alkohol ein Grenzwert (außer für Fahranfänger und Unter-21-Jährige) im Blut, doch ob dieser eingehalten wird, ist für Konsumenten nur schwer einschätzbar. Oft könnten auch Tage nach dem Konsum Rückstände nachgewiesen werden. Deswegen seien die Trefferquoten bei den Kontrollen auch unabhängig von der Tageszeit – in dem Fall wurde sie zwischen elf und 16 Uhr am helllichten Tag durchgeführt.
Aber nicht nur Autofahrer, auch andere Verkehrsteilnehmer geraten bei solchen Kontrollen in das Visier der Beamten. „Das Problem haben wir auch mit Fahrradfahrern und Führern von Elektrokleinfahrzeugen“, so der Sprecher. So wie bei einem 28-Jährigen, der mit seinem Fahrrad in die Kontrolle geraten war und noch für einen kuriosen Einsatz sorgte. Nachdem er die Blutprobe abgegeben hatte, kehrte er eine Stunde später zurück. Und kletterte auf einen Laternenmast, von dem die Einsatzkräfte ihn anschließend herunterholen mussten.