Die Ferienkirche unterwegs der Evangelischen Kirchengemeinde Duisburg-Neumühl hat eine lange Tradition. In vielen Vorjahren wurden zahlreiche Gemeinden im Ruhrgebiet und am Niederrhein besucht. Diesmal ging es mit dem Bus vom Duisburger Norden in den Essener Norden. Und das hatte einen ganz besonderen Grund.

Der Bergmannsdom in Essen-Katernberg gehört zu den neuen Wirkungsstätten des früheren Neumühler Pfarrers Michael Hüter, der schon vor dem von ihm gehaltenen Gottesdienst 60 neugierige erwartungsvolle Menschen aus seiner ehemaligen Gemeinde zum Begrüßungscafé empfing.

Schon beim Betreten des Bergmannsdoms, der mit über 1000 Plätzen zu den größten Kirchen Essens gehört und im nächsten Jahr sein 125-jähriges Bestehen feiert, waren die Duisburger Nordlichter schwer beeindruckt. Das Wort vom „Ballsaal Gottes“ machte die Runde. Ein ganz besonderes persönliches Erlebnis hatte der Neumühler Organist Silvester Pece, durfte er doch im Wechsel mit dem Katernberger Kirchenmusiker Max Backmann die imposante Sauerorgel betätigen.

Tiefgreifend

Bei der anschließenden Kirchenführung durch den langjährigen Kirchbaumeister Peter Jacob gab es einen tiefgreifenden, kurzweiligen, launigen und interessanten Einblick in die bewegte und bewegende Geschichte des Bergmannsdoms einschließlich Erklimmen des Glockenturms.

Wen wundert es, dass die Neumühler nach der geistig-historischen Stärkung in Abwandlung eines alten Gassenhauers laut mit einem stimmgewaltigen „Hell die Glocken klingen, ein fröhlich‘ Lied wir singen“ ins Katernberger Gemeindehaus zur leiblichen Stärkung gingen
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Die Neumühler Ferienkirchen- und Küchencrew um Gisela Usche, Ursel Schulz, Christoph Schultz und Reiner Terhorst war schon frühmorgens vor Ort, um das reichhaltige Buffet frisch zuzubereiten. Es gab als Vorspeisen Tomate-Mozzarella, Melone-Schinken und Salatvariationen, als Hauptspeisen Schweine- und Rinderbraten, Hähnchenschnitzel, Kartoffeln und Spätzle sowie Schichtpudding mit Eierlikör und Rote Grütze zum Dessert. Zum Neumühler Dinner in Katernberg war auch die Heimatgemeinde eingeladen.

Orgelführung

Die anschließende Orgelführung durch Max Brackmann war dann ein weiteres Highlight. Neben interessanten Erläuterungen präsentierte er den Gästen aus Duisburg ein spontanes, individuelles Sonderkonzert mit Werken von Johann Sebastian Bach. Fazit der Neumühler: Klangvoll-hochkarätig.
Beim abschließenden Kaffeetrinken wurde eine erste Bilanz gezogen.

Einen Riesen-Dankeschön-Applaus gab es für Katernberger Kirchmeisterin Klaudia Kaminsiki, Presbyterin Jennifer Kölber und deren Sohn Jason, die den Neumühlern engagiert zur Seite standen, stets für frischen Kaffee sorgten, Mineralwasser und Kekse auftischten und vor allem die Spülmaschine zum Dauereinsatz brachten.

Bei der Busrückfahrt nach Neumühl blickte Begleiterin Marianne Ziemer ausschließlich in strahlende Gesichter. Es wurde fröhlich gesungen, sogar mehrfach „So ein Tag, so wunderschön wie heute“.